Jahrestage

gibt es diesen Monat jede Menge.

Vor 5 Jahren bin ich aus der WG ausgezogen und wohne wieder alleine. Damit habe ich einige Menschen verlassen, mit denen ich verschiedene Erfahrungen von tut gut und tut nicht gut machen konnte. Als das „nicht gut“ überwog wurde es Zeit zu gehen.

Vor fast 55 Jahren (3 Wochen fehlen noch 😉 ) bin ich geboren worden. Die Gelegenheit meine Geburt erleben zu dürfen hat meinen schamanischen Erfahrungsschatz absolut bereichert. Ich hatte zum Thema Leben-Tod-Heilung um eine Erfahrung gebeten und durch die Kehlkopfentzündung bekommen. Beinahe ersticken ist nicht so prickelnd, aber lehrreich in jeder Hinsicht, zu sehen und spüren, mit welcher Kraft und welchem Überlebenswillen ich in dieses Leben gekommen bin. Diese Kraft wieder zu kennen kann nur förderlich sein für mich.

Seit 5 Jahren sind Jo und ich ein Paar und wir bereuen es keine Sekunde. Obwohl doch astrologisch gesehen Widder und Stier gar nicht zueinander passen. Ist uns egal, wir tun es trotzdem und gerne und immer wieder 😉

Frühling fällt so gut wie aus und wir starten anscheinend direkt in den Sommer 2009. Soll mir auch recht sein. Ich liebe diese Jahreszeit, in der mit aller Macht das Leben ins Leben kommt. Altes, miefiges, vertrocknetes und abgelebtes soll nun vorbei sein und frischer Wind durch die Räume des Lebens.

Ich habe mich von noch von einigen Stellen im Internet getrennt, in denen für mich kein Leben mehr drin war. Ich möchte keine „tun wir mal so als ob…“ Veranstaltungen. Wenn es nichts mehr zu sagen gibt sollte man gehen. Einige werden für immer in meinem Herzen und meinen Gedanken bleiben und ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Die nicht so gute Nachricht war, dass ein Mensch, der mir sehr sehr viel bedeutet, nach fast 6 Jahren Metastasen bekommen hat. Wir werden ihm helfen, nochmal die Kraft aufzubringen und wieder auf den Weg der Gesundheit zu kommen.

Hätte ich doch beinahe vergessen, vom 1.5. an in 5 Jahren endet meine aktive Zeit Berufsleben in der Altersteilzeit. Danach noch 5 Jahre zu Hause bleiben dürfen und geschafft, dann bin ich im Un-Ruhestand 😉 Älter werden kann so toll sein!

Sommer!

bald ist es bestimmt wieder ganz warm, das heißt, es reicht! Wer auch immer für diese Kälte zuständig ist, möge jetzt bitte damit aufhören! Letzte Woche war im Bad das Wasser eingefroren, völlig unlustig. Bis wir das Rohr, dass ca 20 cm im Freien in einem Kriechkeller liegt gefunden haben und per Heizstrahler wieder aufgetaut haben.

Jetzt kuscheln wir derweil noch im warmen Bett; mittels dem herangeschleppten Schlepptop werden Urlaubspläne geschmiedet. Portugal und Atlantik steht ganz vorne auf der Liste. Hat jemand einen guten Tipp?

Gestern war Kennenlerntreffen der neuen 13 Monde-Gruppe, war sehr schön und ich freue mich auf die neuen Menschen.

In diesem Sinne, schönen Sonntag noch. Auf unserem Programm stehen heute: Kinobesuch Geliebte Clara und heute abend Pomm & Pasta

Mama Afrika lebe wohl

Miriam Makeba das sind Erinnerungen an meine sehr bewegte politische Zeit Anfang der 80iger. Nicht dass ich heute zahm geworden wäre 😉

Mama Afrika ich denke an dich und ich danke Dir


Ihr letzter Auftritt galt einem Ausgestoßenen und passt zu einem Leben, das immer vom Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung bestimmt war. Sie trat am 10.11.2008 bei einem Solidaritätskonzert für Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano im italienischen Castel Volturno auf. Wegen seines Bestsellers „Gomorrha“ wird Saviano von der Mafia mit dem Tod bedroht wird und lebt an geheimem Ort unter Polizeischutz. Makeba begeisterte die Zuschauer, dann wurde ihr übel. Die 76-Jährige starb im Krankenhaus, sie hatte einen Herzinfrakt erlitten.

Altweibersommer

Das hat nichts mit alten Weibern zu tun, sondern mit Spinnen, wie ich gerade in der Wikipedia lese.

Witzig ist die Anmerkung, der Begriff ist auch nicht frauenfeindlich (ganz nach unten scrollen), eine Frau hatte gegen die Verwendung im Wetterbericht geklagt.

Der Begriff altes Weib gilt als abfällige Äußerung für alte Frau. Falten, Gebiss, keine Mens mehr, unattraktiv, graue Haare, welke Haut … alles keine so schönen Vorstellungen. Was bleibt da als zurückziehen und auf den Tod warten. Solche Vorstellungen gibt es leider.

Wie schön, dass im diesjährigen Altweibersommer ein Film in die Kinos kommt, der eine andere Sprache spricht. Wolke 9 handelt von alten Menschen und von Sex, Begierde, Zärtlichkeit, Träume, Zweifel und Neuanfang.

Ich hasse dieses Gestöhne
Erotik
Begierde ist keine Frage des Alters

Liest man jedoch die Kommentare im Netz, will eigentlich niemand welkes Fleisch sehen, egal ob bei Mann oder Frau. Sex im Alter? Die Vorstellung, dass auch alte Menschen Spaß und Lust am Sex haben ist nicht so weit verbreitet.

Jung sein zählt nicht nach Jahren. Wieviel Ideen und Flausen hast du noch im Kopf und wieviel davon setzt du um? Kein Wettbewerb um Faltenfreiheit und straffen Hintern, sondern einfach pure Lust am Leben. Ich möchte diese Zeit genießen mit allen Sinnen. Ich habe viel erreicht, einen sicheren Job, einen schönen Beruf und Berufung. Meine Tochter steht im Leben und geht ihren Weg. Jetzt ist meine Zeit für mich. Ich freue mich auf den Film und mein Leben 😉

Nachtrag:

Noch ein Buch zum Thema, das ich mit schmunzeln und großem Genuss gelesen habe: Der Weg der Kaiserin Frau muss aber dieses Buch mit einem Augenzwinkern lesen können, sonst fällt sie genau wie einige Rezensenten des Buches bitter in die eigene Teergrube rein. Der Weg der chinesischen Kaiserin wird mit Worten beschrieben, die nicht so ganz auf unseren westlichen Mist passen.. zu scheinen. Entweder Du bist Kaiserin Deines Lebens oder Bedienstete von wem auch immer und dazwischen gibt es viele bunte Töne. Ich beschließe Kaiserin zu sein 😉

Träume an Brighid

Der träumende Mond – Februar

Meine Katze liegt neben mir, sie schläft, eine Pfote an meinem Bein. Manchmal zuckt sie, träumend, bewegt die Nase, als wenn sie etwas riechen würden, was bis in den Traum hinein ihre Aufmerksamkeit erregt. Am Himmel steht der volle Mond, scheint in mein Zimmer. Februar, die Zeit zwischen Winter und Frühling, Schwellenzeit…

Auf der Schwelle
noch nicht ganz
hier
im jungen Licht
aber auch nicht mehr
dort
wo Dunkelheit mich hütete
im Schoß der Materie.
Geboren aus Höhlen
mit eigener Kraft
kreisend eintreten
in den Lauf der Zeit
beginne ich wieder den Tanz.

Wir sind in der Lage zu träumen, Bilder, Kino im Kopf. Wir sind in der Lage uns oft das schrecklichstmögliche auszumalen in unseren Köpfen, unseren Bildern. Horrorszenarien zukünftiger Ereignisse. Wissen wir noch, dass wir sie dadurch heraufbeschwören? Die Medien peitschen es mit an; einer erzählt es einem anderen und immer bunter wird die Geschichte ausgeschmückt. Wir glauben die Bilder auf den Bildschirmen und langsam sickern sie in uns, tiefer und tiefer, berühren alle schichten unseres Seins. Tiefe Wahrheiten scheinen sie zu vermitteln, aber es ist nur schein-bar.

Ich streichle die Katze neben mir, ein sanftes gurren und räkeln, ein tiefes gähnen, den Pelz neu sortieren, einmal strecken und wieder hinlegen, einrollen, immer noch eine Pfote auf meinem Bein, schläft sie weiter.

Träume, der Mond ist hilfreich. Seine silberne Scheibe, da draußen, zieht meinen Blick an. Wie oft habe ich nachts hier gesessen, dem Lauf des Mondes zugesehen, nur der Schein einer Kerze im Raum. Träume und ich beginne mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ich fliegend dieses ferne silberne Licht besuche.

Ich folge Spuren die andere Träumer hinterlassen haben. Finde die Erinnerungen an alle geträumten Träume, die Sehnsucht, nach Schönem, nach Stillem.

Da ist der Traum eines Kindes, ein Pferd, ja das ist sein größter Wusch. Ich sehe, wie es über eine Wiese galoppiert, Pferd und Kind sind eine Einheit, Freude und Spiel, kraftvolle Bewegungen, herumtollen im Sonnenschein, unbeschwert sein. An der Stalltür hat es seinen Rollstuhl zurückgelassen.

Da träumt ein Kind, irgendwo in einem Slum. Es hat gehört, dass es bald eine Schule geben wird. Es träumt, mitten im Dreck, mitten in der Gewalt, dass es in einer sauberen Schuluniform auf einer Schulbank sitzt, lesen und schreiben lernt und rechnen, um später vielleicht ein kleines Geschäft zu haben und anderen helfen zu können, die nie das Privileg hatten in die Schule zu gehen, Briefe zu schreiben für sie und ihnen fremde Sprachen übersetzen kann. Vielleicht wird es in andere Länder reisen können, dort arbeiten können um der Familie zu Hause Geld schicken zu können, damit die kleineren Geschwister ebenfalls zur Schule gehen können.

Viele Träume habe ich gesehen in dieser Nacht, schöne Träume und gefährliche Träume. Ich folge den Spuren der Wölfe, wie sie durch die Nacht ziehen, von einer geheimen Kraft gezogen. Sie finden sich in einer Waldlichtung zusammen, beschnuppern sich und stimmen ihren Gesang an. Da sind auch Menschen, mitten unter den Wölfen. Keine Feindschaft, Gemeinsamkeit, in der mondhellen Lichtung.

Da steht Wolf neben Lamm, Bär neben Mensch. Träumer neben Realist, Trauer und die Liebe, Lachen und Weinen, Vereinen und Lösen. Viele, viele sind gekommen in dieser Mondnacht, alle vereint im sanften Licht, jeder mit einem Traum, alle mit einem gemeinamen Traum.

Imbolc, und da ist sie, mitten unter uns, Brigid, Hüterin der Schmiedefeuer, der Poeten, der Dichter und Träumer, der Barden, der Narren. Sie schürt die Feuer unserer Leidenschaft zu träumen. Ich hoffe und wünsche, ich träume und verwirkliche, dieses Feuer, diese Kraft zu träumen und Träume in die Realität zu holen.

Viele Völker pflegen die Kunst zu träumen. Heiliger Schlaf in den Tempeln, initiierte Träume zur Veränderung der Geschehnisse. Ein Traum in einem Traum, unser Leben, wo die Grenzen der Realität verhandelbar dünn sind. Wenn ich die Kraft habe zu träumen, so habe ich auch die Kraft zu verwirklichen.

Wieder träumen lernen ist ein Traum und die Kraft und den Mut die Träume zu leben, das ist die Kraft der Veränderung.

Komm trau Dich, träume und nimm Deine Träume ernst und wahr, gestalte, wirke und webe ein neues Traumgeflecht, in dem Mensch und Tier, Erde und Himmel Platz hat zu wirken. Komm, vertraue und träume, lass die Einladung nicht verstreichen, es lohnt sich, was hast du zu verlieren, als einfach nur die Angst und die Zweifel. Komm und träume Dich neu.

Immer wieder höre ich die Stimme, sehe das lachende Gesicht, das mich einlädt weiter zu träumen. Autsch, ich spüre die Krallen meiner Katze in meinem Bein. He, ich bin keine Maus, sage ich der immer noch schlafenden Katze. Ich sehe jetzt, dass die Kerze gefährlich nahe an den Blütenkranz herunter gebrannt ist, ich lösche sie. Danke, Salome, komm lass uns weiter träumen und verwirklichen gehen.

Rauhnacht

Draußen liegt der träumende Halbmond auf dem Rücken,
er blinzelt mit den Sternen.
Ein Frau beugt nicht mehr den Rücken
Die Percht hat sie aufgerichtet und mitgenommen.

Man sagt, sie ist ver-rückt
Sie hat ihre Kinder getötet.
Sie hat sie geliebt, auf ihre Weise.
zu viel, zu wenig?
Woher sollte sie die Liebe kennen?
Wer hat es sie gelehrt?
Warst lang selbst schon tot,
der Mord nur ein Finale.

Niemand war da, als sie jemand brauchte.
Sie hatte keine Töne mehr oder noch nie gehabt.
Mit welchen Worten spricht die Angst?
Wer wollte wirklich hören, fragen, sagen?
Die lange Reihe der Opfer-Täter-Opfer,
zieht still durch die Nacht und schweigt.
Es wird Urteil gesprochen und weiter Seelen zerbrochen.

Ver-rückte, ich kenne Deinen Gesang.

&copy schamanca

Weihnachten 1985

Jedes Jahr denke ich an diese Weihnachten 1985. Meine Tochter war damals 9 und ich hatte es vor einigen Tagen ausgesprochen, dass ich mich von meinem Mann trennen werde und ihn gebeten Weihnachten nicht mehr zu uns zu kommen; er arbeitete und wohnte damals unter der Woche in Stuttgart. So knapp vor Weihnachten hört sich das schlimm an, aber wer gewaltbereite Alkoholiker kennt, wird das verstehen.

Da ich keinen Unterhalt von ihm wollte, einfach nur meine Freiheit und meine Ruhe, habe ich auf die schnelle jeden Aushilfsjob angenommen den ich kriegen konnte, um für mich und meine Tochter selbst sorgen zu können.

Da standen wir zwei nun am 24.12. Mein bisschen Geld reichte gerade fürs Essen und 10 DMark waren noch übrig. Ich frage Susanne was sie sich wünscht, einen Weihnachtsbaum oder ein Geschenk. Sie entschied sich für den Baum. So zogen wir los. Was wir gegen Mittag des 24.12. noch fanden, war eine kleine windschiefe Fichte, genau für 10 Mark. Wir haben es uns gemütlich gemacht so gut es halt ging in dieser schweren Zeit und waren zufrieden und glücklich… ohne Geschenke.

Gegen Abend kam unsere Nachbarin, der ich von unserer Situation erzählt hatte, mit einem Wäschekorb voll kleiner liebevoll eingepackter Päckchen. Schokolade, Kekse und jede Menge anderer Sachen, auch aus ihrem Kühlschrank, damit wir satt zu essen hatten, sogar Zigis für mich. Keiner aus der Familie fragte an dem Tag nach uns, nur diese Nachbarin

Genau das ist es, der Sinn von Weihnachten. Teilen, Freude machen, aus ganzem Herzen schenken. An diesem Tag durfte ich zum ersten Mal so ein Glück erleben. Das ist haften geblieben und so versuche ich zu Weihnachten es genau so zu tun, deshalb ist mir der Rummel um dieses Fest so ein Graus.

Ich wünsche Euch allen, dass ihr dieses Glück, vom Herzen beschenkt zu werden auch erfahren dürft. Morgen Abend sind wir wieder zusammen in unserer kleinen Familie und werden uns wieder an dieses Fest 1985 voll Dankbarkeit erinnern.