Belladonna

Darf ich vorstellen:

Blonde Frau in schwarz
mit Tollkirsche (belladonna)
geboren: ca. 1600

„meine“ schwarze Madonna

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Ort „Bandhaus“ (Festsaaal über der ehem. Fassbinderei)
Gerichts- und Festsaal des Enkels des Götz v. Berlichingen
mit Namen Hans Jakob von Berlichingen.

– Nein, es ist keine schwarzhaarige Frau von hinten! sie ist blond mit geschwärztem Gesicht-
Ich hätte ja gern mehr von ihren Brüsten gesehen, aber die Füße sind auch nicht gerade filigran nachgezeichnet…

Ach hät ich Dich
wie wolt ich dich
de ganze Nacht
versteh du mich

ein Spruch der die einzigartige unmittelbare und konkrete Ausdrucksweise derer von Berlichingen erneut illustriert
(vgl. l.m.a.A.)

Wer kann mir mehr über diese Dame erzählen?

Yak

Omnibusse, Dächer und der Hunger

Hallo zusammen – manchmal erzähl ich mir kleine Geschichten
so wie die:

Natürlich ist der Platz frei neben mir, sie sehen es, weshalb fragen Sie? Nehmen Sie Platz. An Geister glauben sie doch nicht, nein sie sicher nicht. Ein freier Platz ist ein freier Platz, nicht wahr? Gleich, wer vor ihnen auf diesem Platz gesessen haben mag, gleich, wer nach ihnen kommt. Sie sind auf dem Weg zu ihrer Arbeit? Aktentasche sieht nach Akten aus und hat doch sicherlich auch den weisen Gedanken an den Hunger zur Mittagszeit bereits vorweggenommen. Sie werden Hunger haben und mittagessen, wenn es an der Zeit sein wird. Sie werden aussteigen und zu ihrer Arbeit gehen. Nicht wahr? Sie werden arbeiten und essen.
Es gibt Dinge, die ich an ihnen beneide, das sage ich ganz offen, denn sie wissen wohin dieser Bus fährt. Jetzt schon, obgleich er noch lange nicht am Ziel ist. Sie fahren jeden Tag in diesem Bus und können darauf vertrauen. Ich beneide sie wirklich. Ich vertraue nicht darauf, dass dieser Bus sein Ziel erreichen wird, denn ich werde vorher aussteigen. Sie werden ihr Ziel erreichen, ich nicht.
Mir ist es vollkommen gleich, ob sie oder irgendwer auf diesem Platz neben mir sitzen, Vielleicht sogar einer dieser Geister, an die sie nicht glauben. Ich glaube auch nicht an Geister, aber, sehen sie, damit ist doch noch lange nichts bewiesen. Sie sind auch nicht bewiesen. Glauben sie an sich? Ich glaube nicht an sie, an mich würden sie auch nicht glauben, nicht jetzt und nicht später, wenn sie bei ihrer Arbeit sind und wenn sie den geplanten Hunger bekommen werden, den der Inhalt ihrer Aktentasche ebenso geplant wieder auslöschen wird.
Warum haben Häuser eigentlich rote Dächer? Die Antwort ist so einfach. Dachziegel sind rot!
Aber ist ein Dach noch ein Dach, wenn alle Ziegel heruntergefallen sind? Natürlich ist es ein Dach, was anderes sollte denn sonst dort sein. Der Himmel ist weitaus höher aufgehängt, als dass er schon über einem Dach beginnen könnte. Selbst ein kaputtes Dach holt den Himmel noch nicht ins Haus. Wo fängt ihr Himmel an? Über ihrem Haus oder bereits über ihrem Hut oder in ihrem Kopf? In ihrem Kopf ist ihr Verstand, wenn der Himmel in ihrem Kopf beginnt, haben sie ihren Verstand verloren, dann haben sie eine Dachschaden, werter Nachbar, aber den haben sie nicht.
Rote Dächer bei Tag, tote Dächer. Ein toter Himmel. Wie traurig. Dort drüben ist ein Baustelle. Warum auch nicht. Baustellen haben so was Mutiges. Besser jedenfalls als Kaugummi auf den Veloursitzen. Finden sie nicht? Mögen sie Kaugummi? Auf Veloursitzen? Lieber auf Velour sitzen, als auf Kaugummi! Haha! Kleiner Scherz. Sie verstehen, heute ist schließlich Montag. Widersprechen sie nicht. Montag, fünfundfünfzig Uhr neunzehn. Wenn ich jetzt aufstehe und gehe, werden sie wissen, ob ich auf einem Kaugummi gesessen habe. Sie werden aber nicht wissen ob sie Hunger haben werden zur Mittagszeit. Das wissen sie doch? Wie ich sie beneide. Seien Sie glücklich!
Der Himmel beginnt in ihrer Aktentasche. Leben sie wohl. Ich werde an der nächsten Station aussteigen, gleich, wie sie heißen mag. Leben sie wohl. Was uns beide auf ewig verbinden wird, das ist diese Fahrt, denn sie wird niemals ungeschehen sein. Sie aber fahren diese Fahrt, ich dagegen reise. Leben sie wohl und vergessen sie niemals glücklich zu sein. Besonders heute Mittag, wenn der Hunger sie packen wird. Nein, dieser Teufel wird sie nicht demütigen, denn sie haben eine Aktentasche und mit ihrer Butterstulle werden sie allen Anfechtungen widerstehen. Sie werden siegen. Ein gekochtes Ei, eine Boulette? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, sie sind gewappnet.
Ich weiß, es ist nicht ihr Ziel, zu dem sie streben, es ist nicht ihr Ziel, für das sie ihre Fahrkarte gelöst haben. Meines ist es auch nicht. Leben sie wohl. Sie wissen, was wirklich zählt, nicht wahr? Seien sie stolz, wenn sie ihre Augen schließen zur Nacht und grüßen sie die roten Dächer von mir, wenn es morgen einen neuen Tag geben sollte. Dienstag.
Leben sie wohl und allzeit gute Fahrt!

und dann les ich diese Geschichten und frage mich noch lang, was ich damit eigentlich sagen wollte. Wisst Ihr’s? Ich ahne es zwar, möchte es aber nicht wahr haben. Wieder mal. Es ist immer das Selbe (oder das Gleiche?) mit mir.

Yak

Immer der Selbe (Oder der Gleiche?)

Pantherchen

Meine liebe Nachbarskatze, die nicht nur auf meine Bettdecke haart, sondern auch aus meinem Kühlschrank frisst, aus meiner Kloschüssel trinkt, in meine Badewanne macht und mich mit frisch getöteten Mäusen im Flur versorgt.

Man muss sie einfach lieb haben, wenn sie schnurrt und sich zwischen den Zecken kraulen lässt, wenn sie ein unaufgeräumtes Butterpäckchen auf dem Tisch findet, wenn sich während ich telefoniere auf die Telefongabel legt, wenn sie einfach nur da ist und ihre Krallen an meiner dünnen Sommerhose wetzt.

Ich nenn sie „Panterchen“.

Viele liebe Grüße (auch an Salome)

Yak

Angenommen ich hätte miese Laune, dann schriebe ich:

„Du hast in dieser Sache genau zwei Optionen; entweder du bist brilliant
oder du kackst ab.“

*Schweigen.*

„Okay, nicht alles ist so wirklich der Bringer, was ich mache, aber wenn
ich einfach mehr mache, ich denk, ich kann ein ordentliches Pensum
leisten…“
„Dann kackst du ab.“
„Hey, mal nicht so krass, bisher bin ich klar gekommen nur…“
„Abgekackt.“

*Schweigen.*

„Hast du nicht vielleicht noch ein anderes Wort dafür?“
„Wofür?“
„Abkacken.“
„Ja.“

*Schweigen.*

„Okay, was rätst du mir?“
„Brilliant zu sein.“
„Und was muss ich dafür tun?“
„Nichts.“
„Nichts?“

*Schweigen.*

„Nichts?“
„Die Frage war falsch. Nicht was sondern wie du es tun musst.“
„Und wie?“
„Brilliant.“

*Schweigen.*

„Und wie mache ich etwas brilliant?“
„Wenn du das nicht weißt, woher soll jemand anderes das wissen?“
„Und wenn ich es aber nicht weiß?“
„Dann kackst du ab.“

*Schweigen.*

„Aber wenn ich jetzt mal was mache und finde das total gut und ich laufe
damit aber voll an die Wand.“
„Welche Wand?“
„Na, ich meine das halt so, wie man eben so sagt.“
„Deine Wand.“
„Nein.“
„Doch, wenn etwas total gut ist und die anderen merken das nicht. Dein
Problem?“

„Ja.“
„Dann kackst du eben ab.“

*Schweigen.*

„Weißt du was? Du gehst mir tierisch auf den Sack.“
„Dann fängst du also endlich an zu begreifen?“
„Was?“
„Du lernst schnell.“
„Was?“
„Keine Ursache. Dafür bin ich ja da. Deshalb reden wir ja darüber.“

*Schweigen.*

dead horse running, oder „dem der Gaul durchging“

Wenn Du merkst, dass Du auf einem toten Pferd reitest….

Wir überprüfen, ob dies ein einmaliger Vorfall ist, oder ob dieses Pferd schon öfter gestorben ist.
Wir versetzen das Pferd in den Innendienst.
Wir lassen durch nicht direktive Gesprächsführung und ausgeklügelte Fragetechniken das Pferd selbst erkennen, dass es besser nicht tot wäre.
Wir erwägen, ob Job-Rotation im Team Pferd-Mensch einen neuen Motivationsschub bewirken könnte.
Wir schreiben jetzt mal jeder ganz spontan auf, was was er an toten Pferden gut findet.
Wir ersetzen das Pferd durch einen Computer mit entsprechender Software.
Wir versetzen das Pferd in die Filiale auf Grönland.
Wir stellen fest, dass die Hufeisen als Glücksbringer ungeeignet sind, zumindest wenn sie nicht mit der offenen Seite nach vorne zeigen und lassen schleunigst bei allen Pferden die Hufeisen andersrum beschlagen.
Wir testen vierblättrige Kleeblätter und Schornsteinfeger anstelle von Hufeisen und sichern uns entsprechende Patente.
Wir versetzen das Pferd in die Forschungsabteilung.
Wir stellen das Pferd neben Hometrainer und Laufband – Mobilität ist schließlich nur eine Option, Sport eine andere.
Wir entwickeln eine Marketingstrategie für das Konzept Indoor-Riding und arbeiten dabei besonders die sexy features von toten Pferden heraus. z.B. Hauptsache Pferdeschwanz. Frisur egal.
Wir entwickeln analog zu der aktuellen Smart-Werbung mit kundenspezifischen KFZ-Namen das kundenspezifische Brandzeichen, natürlich lasergenau und mit neuester Brennersoftware.
Wir beantragen Markenschutz für den Begriff home-horsemanship.
Wir versetzen das Pferd in den Aufsichtsrat.
Wir leiten rechtliche Schritte gegen tote Pferde aus China ein.
Wir verlängern die Gewährleistung dafür dass das von uns gelieferte Pferd tot ist auf drei Jahre.
Wir statten unsere toten Pferde mit passender Comfortelektronik aus, Radio, Körperfettberechnung, Digitaluhr, Sitzheizung, elektronischer Gurtstraffer, heizbarer Rückspiegel, Navigationssystem…
Wir fallen mit unseren toten Pferden unter die Rücknahmeverpflichtung für elektronische Produkte.
Wir werden damit konfrontiert, dass Schusters Rappen immer schon tot waren und sämtliche Prozesse wegen Patent- und Markenschutz enden im Fiasko.
Wir melden Insolvenz an und beurlauben das tote Pferd im Aufsichtsrat zwangsweise.
Wir machen dass tote Pferd für alles verantwortlich.
Wir machen die Politik für alles verantwortlich.
Wir machen uns aus dem Staub.
Asche zu Asche.

Grüße

Yak

Mehr Pferde und mehr Weisheiten

Nachtrag / Yak

Nach den sehr praxisgerechten Vorschägen zur Effizienzsteigerung toter Pferde
Noch ein paar Ideen:

Wir entdecken die Langsamkeit.
Wir orientieren uns an den gesunden Instinkten toter Pferde, legen uns daneben und sterben auch.
Wir stellen fest dass wir offensichtlich schon da sind, wo wir hingewollt haben.
Wir stellen fest, dass das Pferd verdurstet ist und steigen auf ein totes Kamel um.
Wir warten, bis die Maden den Gaul weggefressen haben, das erspart uns das Absteigen.
Wir verklagen den Hersteller des Pferdes.
Wir bewirken, dass auch für die Konkurrenz die Geschwindigkeitsbegrenzung für das Reiten von Pferden auf Null gesetzt wird.
Wir setzten das Pferd in E-Bay. Gut erhalten, kaum benutzt. Oder so: Pferdemist in Originalverpackung an Selbstabholer.
Wir überlegen, was beim Nachbarn in der Garage steht und kaufen eine neueres, schnelleres, teureres, breiteres, längeres, flacheres…..

Was wir aber unter keinen Umständen tun werden:

Wir steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um.

😉

Yak