Scharlaman und die weiße Eule

So, dann der versprochene Nachtrag.

Das ist Dagmar und Hannelore und ich. Wir haben schon mal ein bisschen vorgetrommelt. Zum schamanisieren benutze ich nur diese Trommel auf dem Bild, meine Medizintrommel.

Dagmar und Herbert hatten den Bauwagen zum Schamanenschlafzimmer umgebaut. Da hätte ich auch gerne geschlafen 😉 Überhaupt, das war alles so wunderbar und liebevoll von Dagmar, Herbert und Hannlore vorbereitet, herzlichen Dank dafür.

Als dann Adrian dazu kam, war es schnell warm und herzlich, so ein lieber unkomplizierter Mensch, mit einer wahnsinns Ausstrahlung. Er erklärte den Ablauf des Rituales und kam dann im Gewand des Geistwesens der weißen Eule wieder zurück in den Raum. Die Luft war so aufgeladen, die hätte man in Blöcken stapeln können. Langsam begann das Ritual, der Aufbau des Altars. Die weiße Eule bewegte sich im Raum und tanzte zu den Trommeln. Mal blieb er hier stehen, mal bei einer anderen. Legte Hände hierhin oder dorthin. Es war einfach unbeschreiblich kraftvoll und schön. Solche Rituale kann man kaum beschreiben. Die Wahrnehmung ist verändert, einerseits erweitert und andererseits völlig zentriert auf das was geschieht. Die Zeit scheint still zu stehen, Atem wird langsamer, der Blick ist anders, man beginnt in sich zu ruhen, ganz bei sich zu sein. Weg sind Anspannung und Erwartung, alles fließt und fügt sich aneinander. Nichts ist fremd, es fühlt sich wie nach hause kommen an.

Dann kam er zu mir mit seiner Trommel und bat mich, meine Trommel an seine zu legen. Die Luft vibrierte und dann sagte er: „Das ist Gruß und Segen von meinem Lehrer dem tuvinischen Schamanen Saryglar Durch die Trommel bist Du jetzt mit ihm verbunden. Es gibt starke Schamanen hier und Du gehörst dazu. Und dass ich der Raben-Krähenfrau ein Gewand und die Gestalt geben und tanzen soll.“ Ich war so ergriffen von diesem Gefühl, wie eine herzliche Umarmung, so heiß wie Feuer wurde es in mir und ich musste einfach weinen, so stark war es.

Dann sah ich meinen Großvater, im schwarzen Straßenanzug und er winkte mit seiner Geige. Neben ihm stand ein Mann in weißen Filzstiefeln, weiße Filzhose, blau-türkiser Brokatmantel, spitzer Hut, ebenfalls mit weißem Filzrand. Sie lachten und zeigten auf mich, winkten und freuten sich. Dieses Bild werde ich nie vergessen. Es ist ein Gefühl von nach Hause kommen, neue Wurzeln zu haben und die vertrauten stärker zu spüren, noch kraftvoller verbunden sein mit den Ahnen, den Lehrern, den Geistern.

Gut, so werde ich es tun. Ich freue mich darauf und doch bin ich auch aufgeregt, welche neue Veränderung es in mein Leben, mein schamanisieren bringen wird. Ich bin so glücklich darüber. Danke von Herzen an Euch alle die ihr daran mitgewirkt habt.


Adrian meinte, mit der Kapuze sehe ich aus wie eine aus Tuva 😉

Warum schamanisieren

Wer durch Tür will muss verrückt werden, verrückt sein. Was ist schamanisieren… für mich: es ist archaisch und primitiv, gleichzeitig aber auch hoch philosophisch.

Je mehr ich mich darauf eingelassen habe, um so mehr durchdringt es mein Leben, meinen Alltag. Ich bin hier und drüben gleichzeitig, ich bewahre aber auch die Grenzen. Es ist Wahrheit und Klarheit, kein Licht und Liebe Gesäusel mehr, wo man sich immer hinter einer lächelnden Maske verstecken kann. Es reißt Türen auf und Mauern ein und plötzlich wird das Leben ganz einfach. Ursache und Wirkung, kein so tun als ob, sondern klare gezielte Handlung, wissend um das Ereignis. Sinnfragen werden sehr schnell beantwortet. Ein Baum ist ein Baum, ein Bär ist ein Bär. Keine Psychologie hilft da weiter. Das Gewohnte über Bord werfen und das Ungewohnte einladen. Gewohnt, die Wohnung die wir kennen und Ungewohnt, eben etwas Neues. Und schon wieder eine Tür.

Wieso sind die Menschen nicht glücklich? Keine Ahnung, ich bin glücklich und ich weiß noch nicht einmal, wie es dazu gekommen ist.

Bewerten: Es gibt nur bekömmliche und unbekömmliche Nahrung, sagte mir die Wölfin. Seitdem schmecke, rieche ich bevor ich esse. Was nicht bekömmlich ist, bleibt liegen.

Wenn ich aufhöre, die Beschränkungen und Einengungen zu suchen, um mich daran zu stoßen und zu reiben, dann bemerke ich auf einmal die Freiheit dazwischen. Ende, Ziel? Keine Ahnung, Jetzt ist der Moment in dem ich handeln oder nicht Handeln kann.

Geht es wirklich um die Größe der Gehirnmasse und ihre Nutzung? Durch das schamanisieren und Reisen vergrößern wir nicht unser Gehirn. Wir bauen den Zaun ab, den wir für Begrenzung halten und sehen das Land dahinter, dieses unendlich weite Land und dann das Meer und dann den Horizont, den Himmel und immer weiter. Nicht das Unterbewußte wird angesprochen, sondern das Bekannte, dass wir aus dem Blickwinkel verloren haben.

Samhain Tag-Nacht

Gestern vormittag, mein Ahnenaltar. Alles abräumen auf einen anderen Tisch, schwarzes Tuch drüber und dann durften meine Lieben eine Nacht schlafen. In der Zeit ein neues Regal angedübelt, es ist aus Eisen, mit viel Patina und Rost … lacht nicht, sowas ist modern heute (sagte man mir). Ich hab es gekauft, weil es mir so gut gefallen hat mit den vielen Spiralen. Räuchern, Rassel, und dann zu Dagmar zum Trommeln.

Kleiner Tipp am Rande: alle Federn und Tierteile die ich habe, liegen eine Nacht im Eisfach, zur Vorbeugung gegen Milben.

Als ich gestern Nacht nach Hause gekommen bin, erstmal eine lange und ausgiebige Reise zu meinen Ahnen. Ich habe die Bilder um mich herumgelegt und mit jedem Kontakt aufgenommen.

Die Überfahrt war leicht und einfach und das Wiedersehen freudig. Die Großmütter waren bestens drauf und Großvater kratze auf der Fidel. Die Steine tanzten mit den Winden, die Wasser schwammen mit den Bergen. Tabak und Schnaps als Gastgeschenk mundeten sehr.

Diesmal war auch ein Bild meiner Mutter dabei. Ich habe es wieder weggelegt, die Zeit ist noch nicht reif. Wer weiß, wann wir uns wieder begegnen. Manchmal ist es besser die Dinge einfach ruhen zu lassen. Es hat nichts wirklich Eile.

Mein Tarotkarten für November: innerer Weg 7 Flammen und äußerer Weg 7 Schwerter. Feuer, Kreativität, Kunst, Lebenslust gepaart mit Geist, Logos, Sprache, Kommunikation. Oh ja, sehr passend.

Die Ahnenspeise für die Nacht und eine Kerze hingestellt und wunderbar geschlafen.

Es fühlt sich richtig an, dass ein Neues Jahr, ein neuer Zyklus beginnt. Diese Nacht war der Punkt wo alles zum Stillstand kommt, wenn die Welt einatmet und die Natur sich in sich zurück zieht. Ich habe sehr viel geräumt, abgeschnitten und draußen auf den Komposthaufen gegeben. Es ist Zeit für Leichtes, das Schwere ist nicht mehr tragbar.

So sieht es wieder eingeräumt und beräuchert aus. Alles riecht gut und sieht neu und frisch aus, so richtig zum wohlfühlen. Na dann ihr Alten, herzlich willkommen wieder in meinem Leben und auf zur nächsten Runde.

Der Ahnenaltar ist das Zentrum und Herzstück meines Wohnens. Da wo er steht, bin ich zu Hause.

Neumond Samhain

Die 4 Mondfeste feiere ich immer an Mondtagen und nicht an Kalendertagen und da Samhain der Beginn eines neuen Zyklus ist und morgen (10.11.) ist Neumond, sehe ich das als idealen Zeitpunkt für mein Fest.

Es ist nicht genau überliefert, warum es das Neujahrsfest ist, scheint aber aus dem keltischen zu kommen und so beginnt für mich morgen ein neues Jahr, ein neuer Zyklus.

Es ist das Fest der Toten, der Ahnen, die vor uns den Weg gegangen sind. Irgendwann werde auch ich Ahnin sein. Ich werde meinen Ahnenaltar abräumen, damit er erstmal leer ist und ihn mit einem schwarzen Tuch abdecken. Diese nicht nur symbolische Ruhe werde ich mir ebenfalls gönnen. Bedenken, was ich zurücklasse im Jahreskreis und was ich mitnehmen möchte in die Zeit der Ruhe. Was brauche ich wirklich? Diese Frage stelle ich mir jedes Samhain aufs Neue und bisher habe ich sie gut beantwortet, denn ich bin mir der Fülle meines Lebens bewußt, mir mangelt es an nichts, selbst wenn ich vielleicht in den Augen anderer wenig habe.

Morgen nachmittag freue ich mich auf die Trommelgruppe bei Dagmar.

Wenn ich morgen abend nach Hause komme, werde ich im Dunkeln eintreten in meine Wohnung, erstmal nur diese Dunkelheit, das Alleinsein genießen, um dann eine Kerze anzuzünden und meine Ahnenecke wieder aufbauen, ausgiebig räuchern und ihre Anwesenheit spüren. Ein neues Bild einer in diesem Jahr verstorbenen Ahnfrau, meine Tante Lydia, wird zu den Bildern hinzukommen.

Ich freue mich darauf, denn wenn alles wieder fertig ist wird es noch ein leckeres Abendessen geben, bei dem der Ahnenteller nicht fehlen darf. Diesen Brauch kenne ich aus meiner Familie, wo an hohen Festtagen ein zusätzlicher Teller hingestellt und mit Essen gefüllt wurde. Nachher haben es die Tiere bekommen, stellvertretend für die Anderswelt.

So gestärkt, an Seele und Körper, kann die lange Nacht kommen.

Was nährst Du?

Die Berge der Angst wachsen ins Unermessliche. Wir leben in einer hochtechnisierten Welt, in der in Sekundenschnell die Nachrichten um die Welt getragen werden. Schreckensnachrichten erreichen uns, dringen ein ins Innere. Verzerrte Bilder einer Wirklichkeit die meist fern von uns stattfindet oder direkt neben Dir. Propheten aller Couleur erzählen dir dies und das, wichtige Fakten, scheinbar. Lass sie über die Wahrheit Ihrer Theorien streiten.

Wir leben in ständigem Aufruhr, in der entweder das Herz erkaltet, die Sinne verwirrt werden oder wir ständig emotional auf Abwehr gehen müssen. Wir können nicht das wachsen der Berge verhindern, aber wir können andere wichtige Dinge tun.

Zwischen den Bergen der Angst sind die Täler und dort sind Inseln, Oasen der Ruhe. An Flüssen, Bächen, Seen, in den Wäldern und Schluchten. Dort sind Menschen, sie bestellen Felder und Gärten und kümmern sich liebevoll um die Tiere. Abends brennen Feuer, Männer und Frauen sitzen zusammen, reden lachen, lieben. Wenn Du müde bist von Deinen Wanderungen über die Berge der Angst, dann geh in die Täler und werde wieder heil. Du wirst merken, dass die Berge weniger Angst machen. Auch Du kannst solche Oasen schaffen, Du musst Dich nur entscheiden ob Du dich weiter auffressen lassen willst und die Angst nährst oder mit Hand anlegen willst am Leben in den Tälern.

Du wirst andere Informationen erhalten, das was diese Welt wirklich braucht, was sie zusammenhält. Dann geh hinaus und erkläre sie denen, die angstvoll in den Bergen herumirren. So schaffen wir ein Klima des Wandels, in das immer mehr einbezogen werden.

Unter dem Pflaster, ja da ist der Strand, komm nimm auch du ein paar Steine in die Hand.

Gefieder, Vögel und Frage

Dieses Wochenende stand im Zeichen der 13 Monde Lerngruppe und einem Ausflug in den Zauberwald. Dort fanden wir Vogelfedern, aber nicht einfach so. Sie lagen im Kreis, wie angeordnet in einem Mandala. Keine Kampfspuren, keine sonstigen Überreste des Vogels. Wir haben ihn allesamt bereist. Der schöne Vogel hat uns ziemlich viel verraten, aber nicht seinen Namen, hmmm, so sind sie halt manchmal, die lieben Tierchen hier und drüben in der Anderswelt.

Weiß jemand welchem Vogel diese Federn gehören? Falke, Bussard, Habicht usw. sind es scheinbar nicht, oder wenn, eine sehr seltene Art, oder?


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Trommelgruppe

Der nächste Termin der Trommelgruppe bei Dagmar ist Samstag der 10.11.2007, 16.00 Uhr. Wir bitten um Voranmeldung. Wie immer, essen und trinken bitte selbst mitbringen für unser gemeinsames Buffet. Außerdem haben wir ein Feuer geplant!

Beim letzten Treffen waren wir zuerst im Trommelshop von Angelika Goka. Wow! so viele schöne wunderbar klingende Trommeln auf einen Fleck habe ich selten gesehen. Angelika bereicherte unsere Trommelgruppe und Dagmar hat nicht widerstehen können und sich direkt in eine tiefe Basstrommel verliebt, die dann auch prompt bei ihr geblieben ist 😉 Diesmal waren wir übrigens schon 8 Frauen.

Wie hier zu lesen, hat Frau Zwölfe das Trommel-haben-wollen-Fieber gepackt, wie fein 😉 Ich bin schon so gespannt darauf!

Das hier ist speziell für Kathrin und die kommende Prüfung. Gutes Gelingen wünsche ich Dir!
Den hab ich diesen Sommer unterwegs getroffen.


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Die Bärenhaltung ist eine der ältesten, überlieferten, kulturübergreifenden Trancehaltungen. Der Bär kommt als Heiler zu dem Menschen der ihn ruft.