Die 4 Mondfeste feiere ich immer an Mondtagen und nicht an Kalendertagen und da Samhain der Beginn eines neuen Zyklus ist und morgen (10.11.) ist Neumond, sehe ich das als idealen Zeitpunkt für mein Fest.
Es ist nicht genau überliefert, warum es das Neujahrsfest ist, scheint aber aus dem keltischen zu kommen und so beginnt für mich morgen ein neues Jahr, ein neuer Zyklus.
Es ist das Fest der Toten, der Ahnen, die vor uns den Weg gegangen sind. Irgendwann werde auch ich Ahnin sein. Ich werde meinen Ahnenaltar abräumen, damit er erstmal leer ist und ihn mit einem schwarzen Tuch abdecken. Diese nicht nur symbolische Ruhe werde ich mir ebenfalls gönnen. Bedenken, was ich zurücklasse im Jahreskreis und was ich mitnehmen möchte in die Zeit der Ruhe. Was brauche ich wirklich? Diese Frage stelle ich mir jedes Samhain aufs Neue und bisher habe ich sie gut beantwortet, denn ich bin mir der Fülle meines Lebens bewußt, mir mangelt es an nichts, selbst wenn ich vielleicht in den Augen anderer wenig habe.
Morgen nachmittag freue ich mich auf die Trommelgruppe bei Dagmar.
Wenn ich morgen abend nach Hause komme, werde ich im Dunkeln eintreten in meine Wohnung, erstmal nur diese Dunkelheit, das Alleinsein genießen, um dann eine Kerze anzuzünden und meine Ahnenecke wieder aufbauen, ausgiebig räuchern und ihre Anwesenheit spüren. Ein neues Bild einer in diesem Jahr verstorbenen Ahnfrau, meine Tante Lydia, wird zu den Bildern hinzukommen.
Ich freue mich darauf, denn wenn alles wieder fertig ist wird es noch ein leckeres Abendessen geben, bei dem der Ahnenteller nicht fehlen darf. Diesen Brauch kenne ich aus meiner Familie, wo an hohen Festtagen ein zusätzlicher Teller hingestellt und mit Essen gefüllt wurde. Nachher haben es die Tiere bekommen, stellvertretend für die Anderswelt.
So gestärkt, an Seele und Körper, kann die lange Nacht kommen.