Sommersonnwend, Litha

Sonntag ist Sommersonnwend, die kürzeste Nacht, der längste Tag des Jahres, das Litha Fest. Die Kraft des Sonnen-Jahreskreises steht im Zenit, wir feiern den Beginn des Sommers. Gleichzeitig geht aber das Licht schon wieder zurück, es wird täglich ein paar Sekunden früher dunkel.

Heute war ich lange unterwegs auf der Suche nach Johanniskraut. In diesem Jahreskreis habe ich mir wieder einen besondern Platz ausgesucht, den ich sehr oft besuche, mich mit ihm vertraut mache.

Vor Jahren habe ich geschrieben: Wenn ich sehe, dass auf Schutthalden wieder Blumen blühen habe ich Hoffnung für mein Leben.

Dieser Platz den ich so oft besuche ist ein Schuttplatz, an dem überwiegend Bauschutt abgeladen wird. Man sieht die großen Bagger und LKW-Spuren, Stein- und Fliesenreste. Hier wuchert und wächst es wie wild. Mutter Natur schickt ihre Heilpflanzen um sich selbst vor dem Eingriff des Menschen zu heilen. Die Pflanzen haben eine unbändige Kraft mit der sie den Boden wieder in Besitz nehmen. Im letzten Jahr war alles voll mit Johanniskraut. Dieses Jahr nur einige wenige Stängel aber dafür unendlich viele römische Kamille. Man sagt, dass die Kamille am liebsten dort wächst, wo sie am meisten zertreten wird: an Wegrändern, auf Schuttplätzen, Ödstellen, in Weinbergen, an Mauern. Ich habe mir einen riesen Strauß davon mitgenommen zum trocken für Tee.

Echte Kamille ist es dann, wenn ihr den gelben Blütekegel längs aufschneidet und sie innen hohl ist.

Ihre Volksnamen sind Mutterkraut, Kornblume, Mermelin, Apfelblümchen, Maria-Magdalenen-Kraut, kummerblume, Kammerblumen, Mägdeblumen, Stomeienblume, Kindbettblume, Kühmelle, Muskatblume.

Ihre Signatur ist Element Feuer und Mond, also hat sie sich genau richtig von mir finden lassen. Am 22.06. geht es in den Neumond, den Beginn eines neuen Zyklus.

Diese weiße Schönheit wollte auch mitgenommen werden. Sie meint, sie gehört zur Familie der Berufskräuter. Hm, ich weiß nicht recht. ihren Namen habe ich leider nicht gefunden, hat sie auch nicht verraten..

Ich wünsche Euch eine wundervolle zauberhafte Sommersonwend und einen intensiven Sommer.

Steineichen in Schottland

Es ist gut zu wissen was Bäume im Winter träumen. Ich liebe diese klaren Linien. Stundenlang einfach nur schauen, wie sich ihr filigranes Muster in den Himmel malen. Wissen, was wie erstarrt aussieht voll Leben ist und bald wieder erwacht. An Bäumen und Pflanzen den Jahreskreis erleben ist unsagbar schön und lehrreich. Soviel Kraft und Geduld ist gut für Körper und Seele. Ich lerne zu warten, zu träumen, zu lauschen und zu erwachen.

Kräuterweih

Heute ist/war der Tag Maria Kräuterweih. Frauen gehen mit Ihren Kräuterbuschen zur Kirche, um sie Maria zu weihen. Doch das ist viel älter.

Die Kräuter, die in der Sommersonne gereift sind, sollen bis Kräuterweih gesammelt sein. In manchen Gegenden gibt es nach dem 15.8. den Frauendreißiger. Das heißt, noch 30 Tage können Kräuter und Früchte gesammelt werden.

Ich habe es anders gelernt, dass der Vollmond im August das Enddatum ist. Solange steigt die Energie noch an und danach Richtung Neumond wird es eben weniger. Dann ziehen die Kräuter ihre Kräfte wieder in die Erde zurück und überwintern.


Mein Kräuterbuschen aus dem Garten und wild gesammelt

und daraus wird leckeres Kräutersalz. Alles wird handgemörsert von Jo, mit Meersalz gemischt und fertig, welch ein Duft!


Garten-Gedanken

Der Bantam Mais ist groß genug um jetzt ausgepflanzt zu werden. Ich hoffe, er gedeiht gut in unserem kleinen Maisfeld. Ich habe nur noch 8 Körner diesmal setzen können, den Rest habe ich verschenkt, damit viele die Gelegenheit haben bei dieser Aktion gegen Gen-Mais mitzumachen.


Vielleicht ernten wir dieses Jahr Kiwis aus dem eigenen Garten. Der Baum blüht zum ersten mal.

Diese Schöne ist neu in unserem Garten und soll den Carport beklettern.

Im Kräuterbeet duftet es nach Ysop, Zitronenmelisse, Rosmarin, Wermut, Weinrauke, Pfefferminze, Oregano, Salbei, Lavendel, Holunder, Mädesüß, Frauenmantel und noch viel mehr. Grundstoff für meine Räuchermischungen, für Träume, für’s Wachsein, Lebendig sein, Lernen und Weitergeben.

Alles ist dieses Jahr so üppig und stark. Ich liebe dieses wilde wuchern, es erinnert mich an den Bauerngarten meiner Oma. Ich hätte gerne noch viel mehr Beete, aber leider zu wenig Zeit das alles zu pflegen. Sie fehlen mir, die Alten, ihre Worte, Ihre Wärme, Ihre Nähe.

So ein Flecken Erde ist ein kleines Wunder. Manchmal sitze ich da, schaue einfach nur zu, lausche, befrage die Pflanzengeister, schmecke, rieche, atme ein. Wenn du eine Pflanze einen Jahreskreis von Werden bis Vergehen begleitest, dann erst verstehst Du die Sprache der Pflanzengeister und kannst mit allen anderen kommunizieren.

Draußen tobt das Chaos, G8-Gipfel, Walfänger, Terror, Terrorabwehr, Terror mit der Terrorabwehr…. Protest, Gegenwehr… Eskalation…. ich nähre die Erde, verbünde mich mit Erde, den Elementen, dem Wasser, den Steinen, den Tieren. Ich nähre mich, Menschenseelen, die Erde. Sie wird uns alle überleben und das ist gut so.

Heute nacht träumte ich; nein eher eine Lehrstunde der Alten. Du kannst nicht in einen Eimer mit schmutzigem Wasser ein Glas sauberes Wasser schütten und annehmen, dass alles dann gut wird. Du mußt den Eimer ausschütten, sauber machen und erst dann wieder mit frischem Wasser füllen. Sie haben Recht. Ich schütte kein sauberes Wasser mehr zum dem Modder. Ich warte, ich tue, ich pflanze und nähre meine Kraft. Dabei und damit entsteht das Heilungsnetz.


Magnolie

Jeden Frühling bezaubert mich dieser Baum in meinem Garten mit seinen Blüten auf’s neue.

Magnolie

Die Mirabelle ist schon wieder verblüht, der Goldregen hat ebenfalls angefangen zu blühen, der Apfelbaum braucht noch lange. Die Tuplen, Narzissen und die anderen brauchen wohl noch eine Weile. Nächste Woche soll es ja schon wieder „winterlich“ werden. Scheinbar ist es jedes Jahr der gleiche Zyklus aus werden und vergehen in der Natur, der dem unseres Lebens so gleicht.

und hier nochmals in voller Blüte >> klick für groß << Magnolie

Aber etwas ist anders im Ablauf der Natur, noch nicht ganz sichtbar, aber spürbar anders. Es fühlt sich wie ein neuer Rhythmus an und die Natur geht ihren Weg ohne uns zu fragen. Wir werden uns anpassen oder nicht mehr sein. Trotz der Schönheit die hier vor mir ist, denke ich diese Gedanken voll Wehmut, über die Uneinsichtigkeit der Menschen im Umgang mit der Natur. Es ist im Großen wie im Kleinen. Die Klimaforscher malen ein Horrorszenario nach dem anderen. Die kleinen Bürger werden immer mehr aufgefordert energiesparend und -schonend zu handeln. Die großen in der Politik scheren sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Dreck darum und machen mit (auch unseren) Steuergelden munter weiter in ihrem Vernichtungsfeldzug. Da werden immer wieder neue Milliarden im Krieg im Irak (wie auch sonstwo) hirnlos verballert, die anderweitig mehr nutzen würden. Dafür wird eben bei Bildung und Gesundheit gespart, treffen wird es die Kleinen im eigenen Land. Diese Kriege schaden der Umwelt und den Menschen mehr, aber das will ja keiner wahrhaben. Hauptsache ich benutze nur Energiesparlampen und fahre ein schadstoffarmes Auto.

Mein Freund der Baum versucht mir Hoffnung zu geben mit seinen Blüten. Ich danke ihm dafür.

noch blüht es

seltene englische Schönheit in rot, weiches Samt, betörender Duft

Noch eine schöne alte englische Rose. Wie zart sie ist und doch so stark. Sie hatte es schwer dieses Jahr in der Sommerhitze mit blühen. Um so mehr freue ich mich jetzt an ihr; nicht aufgeben, es lohnt sich, ist ihre Devise.

Sie hat das erste Jahr geblüht in unserem kleinen Teich. Wir waren ganz überrascht, auf einmal war sie da und reckt sich nach der Sonne.

Hör zu, lausche und schaue, schweigend und wissen um die Kraft der Natur. Weit weg vom Geschwätz da draußen ist beredte Stille.

Schönes Wochenende wünsch ich. Wir werden heute abend mit Töchterchen Burzeltagparty feiern und morgen ist das berühmt berüchtigte Schamanengrillen angesagt. Ich werd berichten, wie’s geschmeckt hat 😉