Abschieds- und Schwellenzeit

Gerade jetzt im Herbst, Übergang in den Winter, so deutlich spürbar und oft schmerzhaft.

Unsere modernen Häuser und Wohnungen haben keine Schwellen mehr. Übergangslos gehen wir durch die Räume. Wo sind sie hin verschwunden, die sichbarern Grenzen der Räume, die Symbole des Übertritts von einem Raum in den nächsten. Zeitspannen werden nicht mehr messbar an Schwellen und zerfließen grenzenlos. Kein Innehalten, kein bewußtes gehen. Schwellenangst vor nicht mehr sichtbaren Schwellen und Grenzen.

Viele Menschen die zu mir kommen fühlen sich genau so. Sie stoßen dauernd an Grenzen, manchmal an die eigenen, die aber oft von außern gesetzt werden. Sie sind aber nicht mehr bewusst, sind unsichtbar. Leben wird diktiert als grenzenlos, ständig unterwegs, immer erreichbar, taff, jung, hipp. Das alles bis zur letzten Schwelle, die wir beim sterben übertreten. Ich begegne vielen drüben, die so gelebt haben und hier die so leben.

Es ist besser rechtzeitig Schwellen und Übergänge bauen zu lernen. Wir begnen uns da wieder, lernen verweilen.

Rauhnacht

Wir haben die 13. Rau(c)hnacht gefeiert mit einem Feuer draußen. Es ist so schön, geht so tief, läßt frei sein und leuchten. Am Feuer sitzen, in die Flammen schauen und langsam entschwinden die Grenzen. Der Blick weitet und vertieft sich. Gestalten im und ums Feuer aus der Geisterwelt. DerKräuterduft zieht durchs Haus, verabschiedet Losgelassenes und begrüßt Neues. Alles was bleibt ist Glut, ist Asche. Ein wenig Asche aufheben vom letzten Feuer, potenziert die Kraft des nächsten Feuers, ruft die Geister wieder teilzunehmen.

 

Ich liebe die alten Bräuche. Sie sind Rückverwurzelung, Anbindung in den Clan, Sippe, Familie, das was nährt, schützt und stützt. Sie geben Freiheit und Sicherheit, dass alles was ich loslasse in guten Händen ruht und sich zu Segen wandelt.
Ich habe ca. 50 Jahre in Fotos dem Feuer gegeben. Im Herzen bewahre ich sie auf, aber nicht mehr im Schrank.

Mein Geliebter war wieder ein sehr guter Feuermeister, ich danke Dir

Dann noch die letzten beiden Karten, das Resüme fürs Jahr ziehen, umdrehen und betrachten. Die Karten bleiben verdeckt liegen bis zur letzten Karte. Viele neue Bilder sind dabei aber auch viele die ich schon länger im Jahreskreis erlebt habe. Es wird ein gutes Jahr werden, das spüre ich schon lange. Viel Neues kommt, Bewährtes bleibt und Vergangenes geht.

Zur Nacht noch Kekse und Milch für die Göttinnen und Geister hingestellt und gut geschlafen. Jetzt bin ich wirklich in 2013 angekommen!

 

 

 

willkommen in 2013

Ich betrachte die 13, schmecke, fühle, rieche sie und orakle mit den Bildern, Zahlen und Symbolen.

2 die Schamanin zwischen den Welten, Symbol der 2 Säulen und des Vorhanges. Tanze zwischen den Stationen, bewege dich und lerne, vereine dich mit den Ahnen.

0 der Narr, der überall seinen Platz hat er legt sich nicht fest, geht, kommt, nach seinem Geschmack und überall da wo er gebraucht wird. Ruf ihn, wenn Du Leichtigkeit, Freude und überraschende Ideen und Handlungen brauchst. Du kommst in die Welt und wanderst zwischen den Welten.

1 die Magierin, alles auf Anfang, Du hast alles was du brauchst, es liegt an Dir, prüfe sehr genau, schau dass du verbunden bist in den Welten und beginne!

3 die hohe Frau, die Schamanenmutter, die alles in der Natur, dem Universum repräsentiert und die Welten verbindet sieht dich an. Aus ihr ist alles geboren und kehrt zu ihr zurück. Sie hat mich geboren in die Welt geschickt. Da bin ich!

Die 13, eine Zahl, verteufelt, verleugnet, gesegnet. Ja, es ist meine Zahl!

Wichtige Wege gehen

Dartmoor 2002 – Der Beginn des Weges mit Carolyn Hillyer, morgens um 6 Uhr

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48 Jahre gelebtes Leben. Zuviel für andere, zu wenig für mich. Zu oft ja gesagt, zu wenig nein. Zu schwer, zu viel, nicht von mir, für mich.

Nun gehe ich diesen schmalen Weg durchs Moor zusammen mit den anderen Frauen und Carolyn Hillyer.

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Ich habe nicht die richtigen Schuhe an „kannst Du mal was richtig machen?“ sagt eine Stimme. „Du schaffst das eh nicht, gib auf, bleib hier bei uns, bleib berechenbar, gib uns deine Medizin Shaman-ca, verlasse uns nicht, du kannst uns doch nicht im Stich lassen, wir brauchen dich doch“, sagen die anderen Stimmen, wohlbekannte Stimmen. Da stehen sie um mich herum, die Leute hier von zu Hause und wollen mich aufhalten, weil sie Angst haben die Bequemlichkeit zu verlieren, die Silvia, die immer da ist, zuhört, tröstet, rät und nicht nach sich fragt. Sie stehen mir im Weg.

Da bin ich nun, mit übervollen Händen und einem leeren Herzen. Der Weg wird immer beschwerlicher. Steil geht es die Hänge hinauf. Wir durchqueren den ersten Fluß. Die Steine sind glitschig. Die Frauen bilden eine Kette und helfen mir, zeitweise tragen sie meinen Rucksack, um mir die Last zu erleichtern. Zum ersten mal sind da wildfremde Menschen, die ohne große Worte einfach da sind. Die Irin gibt mir die Hand, gibt mir ein Stück ihrer Kraft, es hilft.

Ich will sie nicht mehr hören, die Stimmen, die mich zurückhalten wollen! Ich lasse sie immer mehr hinter mir, die „falschen“ Freunde, die nur ihren Eigennutz sehen.

Etwas in mir, die Kämpferin, sagt immer klarer und lauter nein! Ich gebe nicht auf, das ist mein Weg zurück zu mir. Ich stolpere, falle hin, Schmerz durchzuckt mich, der Knöchel, das Knie, aber ich stehe auf und gehe weiter. Ich bekomme kaum Luft vor Schmerzen, es tut so weh, aber ich gehe weiter. Carolyn kommt zu mir, nimmt mich in den Arm, sagt, dass sie mich bewundert und dass sie weiß, warum ich mich diesen Weg quäle. Sie glaubt an mich!

Tief aus mir, aus dem Land kommt die Kraft weiterzugehen.
7 Tore durchschreiten wir, Innanas Abstieg in die Unterwelt. An jedem Tor lassen wir Geschenke und etwas von uns zurück. Mit jedem Schritt wird es leichter, an jedem Tor lasse ich etwas zurück. Die Hüterinnen der Tore geben den Weg gerne frei.

Ich durchquere den nächsten Fluss und patsch-patsch fällt es von mir ab. Sie bleiben stehen und werden immer kleiner. Sie haben keine eigene Kraft, sind so hilflos und hangeln sich von Lüge zu Lüge, vor allen Dingen Lebenslügen und sie nährten sich von meiner Kraft. Was habe ich schon zu verlieren wenn ich weitergehe? Nichts was Bestand hatte, nichts als schöne und leere Worte, denen ich nicht mehr glaube.

Dort oben auf dem Pass, da stehen die Alten, die das Land behüten seit tausenden von Jahren, sie warten auf mich, feuern mich an. Ich keuche den Berg hoch und wundere mich, immer noch Kraft zu haben. Ich gebe nicht auf! Ich nehme einen Stein mit, um ihn in die Mitte des Steinkreises oben zu legen. Talking stones, Uralte Steine, uraltes Wissen um das Gefüge von Liebe und Freundschaft.

Dann erreichen wir auf der letzten Berghöhe den Steinkreis. 28 Mondsteine und eine Hüterin, der Frauenkreis und der zweite Kreis, der Männerkreis. Sie erwarten mich, freuen sich mit mir. Sie bringen Geschenke. Liebe, Kraft, Wissen, Einheit…. und vieles mehr. Ich habe es geschafft! Ich gebe nie wieder auf!

Ich schließe die Augen lehne mich an den Stein im Frauenkreis. Vor meinen Augen mein Pfeil, mein Bogen, mein Stein. laut und deutlich sagen sie mir, das ist das Siegel für einen neuen Weg, für immer!

Ich gehe in den Männerkreis und werde auch dort freudig begrüßt und gesegnet. Der Jäger wird mir später ein Geschenk geben, dass mir die Kraft zurückbringt, die andere Männer mir geraubt haben.

Zum Schluss, als ich auf dem Schnittpunkt der beiden Kreise stand, war die Moira, die Hüterin der Moore neben mir und flüsterte mir ihr Geheimnis ins Ohr, nur für mich. Ich stehe im Wind, zwischen den Welten, zwischen den Kreisen und singe hinaus die Farben meines Weges. Traurigkeit fällt ab, Müdigkeit fällt ab, all die kleinen unscheinbaren Lügen fallen ab die sie mir gesagt habe, zum Selbstzweck um mich bei sich zu behalten.

Ich bin glücklich, ich spüre wieder meine eigene Kraft und ich kann zurückgehen in mein Leben. Ich bin auf wunderbare Weise müde, aber auch so kraftvoll und jung.

Ich gebe niemals auf meinen Weg zu gehen! Und ich werde nicht mehr auf Euch hören und Euch nicht mehr nah sein!

Ich erzähle die Geschichte im Abschlusskreis. Die Frauen sind bewegt und sie sagen, dass ich den Weg für die Frauen gegangen bin, die keinen Mut mehr haben. Dass sie die Geschichte, die Erinnerung daran mitnehmen werden und an ihren Feuern erzählen werden, wenn sie keinen Mut mehr haben.

Ich danke Carolyn, den Frauen, dem Weg, den Alten und allen die mir geholfen haben. Ich bin auf dem Weg zu mir nach Hause, zu Sibylle.

House of the copper people

Spiraley beginnt am 29.09.2012

Ich bin ein Kreis in einem Kreis
Ohne Anfang und ohne Ende

September 2012 – Spiraley beginnt.

Ich lebe in Kreisen, entlang den Jahreszeiten, Mondphasen, Sternenzyklen, Vegetationskreisen, den Elementen, dem Zug der Tiere. Die immer wieder kehrenden Zyklen haben mich ein anderes Verständnis von Zeit gelehrt, außerhalb von Jahreszahlen und Kalenderdaten.

Lasst uns zusammen kreisen!

Das Angebot richtet sich an alle Interessierten! Egal ob Du Erfahrung im schamanisieren hast oder nicht, sei herzlich willkommen.

Wir treffen uns monatlich jeweils einen Samstag, 11-17 Uhr, hier in Niederkassel, zu einem intensiven offenen Austausch im Kreis mit schamanischen Themen, an denen wir gemeinsam lernen und arbeiten. Bringt Eure Fragen, Anregungen, Wünsche mit. Egal ob du schon länger schamanisierst, oder erst anfängst, mal reinschnuppern willst oder schon bei mir gelernt hast, du bist willkommen.

Im Mittelpunkt steht immer die HeilSame Reise in die Anderswelt.
Zu den Geistern, Ahnen, Verbündeten, Helfern.
Den Seelentieren, Meisterpflanzen, Steinseelen.
Rassel, Trommel, Bewegung, Stimme begleiten uns.

Kosten: 35 Euro, incl. 19% MwSt.

Bitte mitbringen: Trommel, Rassel (falls vorhanden), Schreibzeug, Hausschuhe oder Socken.
Essen und Trinken für ein gemeinsames Mittagsbüfett.
Für die gemeinsame Mitte einen Gegenstand bzw. das was Du an diesem besonderen Tag dabei haben möchtest.

Termine: 29.09.12, 20.10.2012, 17.11.12, 15.12.12
Weitere Termine werden rechtzeitig veröffentlicht

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl bitte ich um schriftliche Anmeldung. Du erhältst eine Bestätigungsmail.

 

Nahrung

Alles was hinter mir liegt ist der Nährboden für das jetzt. Ich bin diesem Boden dankbar, dass er mich getragen, genährt hat sonst könnte ich jetzt nicht hier sein, nicht lieben, nicht verstehen. Nichts ist vergebens oder umsonst, die Erde verschwendet nichts, sie wandelt es um in Kompost, in Dünger, in Nahrung für jeden der es braucht. Was ich abgelegt habe am Ufer, ist heute Nahrung für jemand anderes, der genau das gebrauchen kann. Ich danke auch den Ahnen vor mir, dass sie mir Kraft gegeben haben für den Weg, an mich glaubten und mich unterstützen, damit ich mit ihrem Erbe weitergehen kann und es weitergeben darf an Menschen die es benötigen. Ich danke den Menschen hier und jetzt für ihre Weisheit und Liebe.

Sei vorsichtig, wenn Dir jemand erklärt, dass du alles hinter dir lassen sollst, weil es tot ist, gestern war, nicht mehr wichtig ist. Es kann passieren, dass dieser Mensch dich von Deinen nährenden Wurzeln abschneidet.

Es ist Deine Aufgabe Deinen Boden zu pflegen, Wurzelteile zu entfernen die nichts mehr tragen, ruhen wollen. Dann leg sie neben dich auf den Weg und geh weiter, jemand wird sie schön und bereichernd finden und deshalb in sein Leben mitnehmen und sich an ihnen freuen und daran wachsen…. bis er sie wiederum weglegt, für jemand anders. Das ist Kreislauf, alles hat Nutzen und nichts geht verloren..

Du bist auf Deinem Weg, sei gesegnet.