Abschieds- und Schwellenzeit

Gerade jetzt im Herbst, Übergang in den Winter, so deutlich spürbar und oft schmerzhaft.

Unsere modernen Häuser und Wohnungen haben keine Schwellen mehr. Übergangslos gehen wir durch die Räume. Wo sind sie hin verschwunden, die sichbarern Grenzen der Räume, die Symbole des Übertritts von einem Raum in den nächsten. Zeitspannen werden nicht mehr messbar an Schwellen und zerfließen grenzenlos. Kein Innehalten, kein bewußtes gehen. Schwellenangst vor nicht mehr sichtbaren Schwellen und Grenzen.

Viele Menschen die zu mir kommen fühlen sich genau so. Sie stoßen dauernd an Grenzen, manchmal an die eigenen, die aber oft von außern gesetzt werden. Sie sind aber nicht mehr bewusst, sind unsichtbar. Leben wird diktiert als grenzenlos, ständig unterwegs, immer erreichbar, taff, jung, hipp. Das alles bis zur letzten Schwelle, die wir beim sterben übertreten. Ich begegne vielen drüben, die so gelebt haben und hier die so leben.

Es ist besser rechtzeitig Schwellen und Übergänge bauen zu lernen. Wir begnen uns da wieder, lernen verweilen.

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