endlich ein standesgemäßes schamanisches Eigenheim!

Als Nachkommin des fahrenden Volkes habe ich endlich mein ideales Zuhause gefunden. Auf längeren Reisen platzsparend zusammen klappbar oder einfach so wie es ist auf einem Wagen mitnehmen. Was das ist? Eine mongolische Jurte aus Filz, mit Inneneinrichtung… 2 Betten, 2 Schänkchen und eine Feuerstelle. Meins! 😉 Gefunden in der Dschingis Khan Ausstellung, steht sie jetzt zu Ehren meiner Ahnen auf dem Ahnenaltar. Es darf eingezogen werden und Einweihungsfete kommt an Samhain.



Mabon

22.09. feierte ich mein Mabon Fest, Herbst Tag- und Nachtgleiche. Ausgewogenheit, Balance war mein Thema. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Arbeiten und Ausruhen, zwischen Innen und Außen, zwischen Geben und Nehmen, zwischen Anderswelt und Hierwelt… dazwischen, das große Thema dieses Festes. Obwohl die 8 Feste im Jahreskreis (4 Mondfeste und 4 Sonnenfeste) ein immer wiederkehrenes Thema haben, ist es spannend zu beobachten wie der Bezug zum real erlebten stimmt, sich verändert und weiterwächst.


Bereits am Tag bekam ich *zwei* Regebögen im Garten als Geschenk.


Nachts begrüße ich den Mond


Mein ganz persönlicher Dank an die Erde

 

 

 

Hierophanie – der Hierophant

Von den großen Arkana ist die 5. Karte der Hierophant. Für viele ist das die schwierigste Karte, die sich nicht so leicht erschließt. In vielen Abbildungen, wie z.B. im Rider Waite Tarot, ist dort ein Mann dargestellt, der anscheinend ein kirchlicher Würdenträger ist. Menschen, die außerhalb der kirchlichen Dogmen leben, können mit diesem Bild wenig anfangen.

Sehen wir uns mal das Wort „Hierophanie“ alleine an.

Quelle: en.wikipedia.org
The role of the hierophant in religion is to bring the congregants into the presence of that which is deemed holy. The word comes from Ancient Greece, where it was constructed from the combination of ta hiera, „the holy,“ and phanerein, „to show.“

In einer Religion ist der Hierophant derjenige, der die Gemeinde mit dem zusammenbringt, was als heilig gilt. Das Wort entstammt dem Altgriechischen aus „ta hiera“ (das Heilige) und „phanerein“ (vorführen, zeigen).

Mircea Eliade schreibt in seinem Buch Das Heilige und das Profane (Insel-Verlag, Frankfurt) über Hierophanie: Der Mensch erhält Kenntnis vom Heiligen, weil dieses sich manifestiert, weil es sich als etwas vom Profanen völlig Verschiedenes zeigt. Die Manifestation des Heiligen wollen wir mit dem Wort Hierophanie bezeichnen. Dieser Ausdruck ist brauchbar, weil er nichts anderes ausdrückt als das, seine etymolgische Zusammensetzung enthält, nämlich dass etwas Heiliges sich uns zeigt.
Zitat Ende.

Es ist nicht wichtig, jedes Detail auf der Karte auszudeuten, das es jede Menge verschiedener Decks gibt. Ich gehe hier nur auf die nach meiner Meinung charakteristschen und maßgeblichen Details ein.

Raider-Waite: Dieses Bild zeigt einen prächtig geschmückten Mann in traditioneller Kleidung der christlichen Kirche, und zu seinen Füßen zwei Personen mit der typischen Tonsur christl. Mönche. In der linken Hand die Insignien der Macht, die rechte Hand weist nach oben. Hier erscheint die Hierophanie eingebunden in einen bestimmten religiösen Kontext, der Achtung und Demut gegenüber dem Hierophanten und seiner scheinbaren Botschaft von oben erfordert. Die Karte wird auch als Pope oder Papst bezeichnet.

Bei Aleister Crowley weist die linke Hand in der selben Geste zur Erde, dafür ist in der rechten Hand ein schlüsselähnliches Gebilde. Dieses Bild vermittelt den mysthischen Moment der Verbundenheit zwischen Mensch und Natur und dem Heiligen.

Ich habe bis auf einige neuere Decks keine eindeutig weiblichen Abbildungen für den Hierophanten gefunden. Also scheint es Männersache zu sein, zwischen dem Heiligen und dem Profanen zu vermitteln. Wir müssen uns aber ansehen, in welchem zeitlichen Kontext die Bilder entstanden sind, da waren beide Welten eben nur durch männliche Kräfte denkbar.

Es ist der Hinweis darauf, dass sich hier die Ebenenen Heiliges und Profanes im Leben eines Menschen treffen. Sie sind nicht wirklich getrennt und fließen stetig ineinander. Trotzdem darf keines davon vernachlässigt werden.Wie leicht versteigt man sich in der spirituellen Welt, wenn die Alltagswelt zu kräftezehrend scheint, und wie schnell vergisst man den geistigen Aspekt im Trubel des Alltags. Beides soll gleichwertig seinen Platz haben im Leben.

Nach meiner Deutung kommt es bei dieser Karte weder auf das Geschlecht noch auf die religiöse Ausrichtung an, und ich würde sie deshalb unabhängig von der Person des Hierophanten einfach Hierophanie nennen. Doch manchmal kann es eine ganz alltägliche Begegnung mit einem Menschen sein, die dich wieder darauf hinweist, dass einer der Aspekte brach liegt. Macht das aber einen Hierophanten aus ihm? Die Karte passt sehr gut zu schamanischer Arbeit. Sie kann ein Hinweis sein, dass die Spirits oder Geister aus der Anderswelt mit dir direkt im Kontakt sind, deine Anwesenheit wünschen. Dieses in der Anderswelt erfahrene Wissen muss aber im Alltag gelebt werden. Daraus ergibt sich die Hierophanie, der Hinweis auf das Spirituelle in allen Dingen.

Seit 22 Jahren arbeite ich mit dem Tarot. Ich habe mich ihm auf vielen Wegen genähert, bis hin zu schamanischen Reisen in die Karten. So habe ich meine eigenen Deutungen in Zusammenarbeit mit den Spirits der Anderswelt gefunden.

Jetzt folgt eine ganz spezielle Deutung der Hierophanie für eine Person, die das sicher hier lesen wird 😉 Ich danke dir für deine Frage, auf diese Art und Weise habe endlich angefangen, meine Gedanken zu den Tarotkarten nieder zu schreiben.

Hekate hat dir die 3 Wege und die Wegkreuzungen gezeigt. Da stehst du nun und musst wählen. Die eingefahrenen Wege sind dir bekannt, die anderen sind noch ungewohnt, sie machen auch Angst, da es um Abschied nehmen von unliebsamem Verhalten geht und um Hineinwachsen in Neues. Kali bietet dir dazu auch die Sichel an, mit der du da, wo es nötig ist, klare Schnitte machen kannst.

So weist dich Hierophanie darauf hin, dass im Einklang mit dem, was dir heilig ist, der Weg sicher beschritten werden kann.

© auf den nicht zitierten Textteil bei shaman-ca

Schnitterin

Wenn Kali Dein Leben betritt, wird sie dir zuerst wortlos die Sichel reichen. Sie wird dich einfach nur ansehen. Es nutzt nichts den Blick abzuwenden, denn diese Augen lassen Dich nicht mehr los. Schau durch diese Augen auf Dein Leben und wirst erkennen. Alles was lebensfeindlich ist, was Dir die Kraft raubt, dich auslaugt. Die falschen Versprechungen anderer und deine eigenen werden klar und durchsichtig.

Nimm die Sichel und beginne mit den Vorbereitungen zur Ernte. Es gibt keinen Aufschub, wenn Kali dich ruft. Lerne rechtzeitig zu tanzen, damit du mit ihr Schritt halten kannst, denn sie wird es dich lehren dass Bewegung lebendig ist.

Mutter der Gerechtigkeit, Hüterin des unversehrten Lebens, weise Kriegerin. Du hast die Zeit geboren und nimmst sie wieder. „Mit was bist Du verwoben“, fragst sie mich. „Willst du das und was nützt es Dir“, gibt sie mir mit auf den Weg.

Die Zeit der Schnitterin beginnt, ich nehme die Sichel und löse was nicht mehr zu mir gehört. Ich zertanze unter meinen Füßen und gebäre aus dem Chaos.