noch einmal

4 Wochen Urlaub bitte 😉

… und doch noch unterwegs in Gedanken. So vieles erlebt, erfahren, gesehen, gehört. 3 Wochen unterwegs sein und von mir aus könnt es weitergehen. 2 Camps, eines nur mit wilden Weibern im Sauerland und dann noch follow – Fest der Fantasie 2008 zusammen mit Jo. Es war einfach wunderschön (nachdem wir das letzte Jahr nicht konnten) nach 2 Jahren strahlend und freudig wieder begrüßt zu werden. Wow, ich war erstaunt, wie viele mich sofort wieder erkannten und herzlich begrüßten. Wir haben auch eine Menge Pläne für die kommenden Jahre ausgeheckt 😉

Am Mittwoch Abend, so gegen 21 Uhr, saß ich alleine auf der Terrasse und sammelte meine noch umherwildernden Seelenanteile ein. Kennt ihr die blaue Stunde? Dieses ganz besondere Licht am Abendhimmel. Ich habe es hier schon vor ein paar Wochen erlebt.

Spontan beschloss ich raus zu gehen, in den Wald, die Felder, hinein in die beginnende Nacht, diesem Licht hinterher, an dessen Saum von rosa bis orangeflammenrot noch die Sonne lockte. Ich ahnte, es wird eine der letzten warmen trockenen Nächte in diesem Sommer sein. So sehr ich das unter Menschen sein liebe, gerade wie jetzt im Urlaub, brauche ich dringend meine Auszeit. Nur ich und Natur, mehr nicht. Das hält meine Seele in Balance. Erst dachte ich daran, wieder eine Nacht draußen zu sitzen aber mir war nach Bewegung zumute und so wandere ich los, ohne Plan und Ziel, einfach unterwegs sein im Wald. Faszinierend, wenn man kaum etwas sieht, wie sich die anderen Sinne schärfen. Ich kann mich mühelos im dunkeln bewegen. Die Silhouetten der Bäume verändern sich, der kleine Bach mit dem Wasserfall – war er schon immer so wild? Knistern und rascheln und spüre die Anwesenheit der Tiere.

Ich bin Stunden unterwegs und meine letzte Rast im ersten zaghaften Morgenlicht ist am Rand eines Feldes mit Blick von einem Bergrücken hinunter auf den Rhein. Im Weißdornstrauch neben mir beginnt das erste zaghafte Rufen eines Vogels und bald sind es ganz viele die in dieses Lied mit einstimmen.

Ich bin gesättigt, bin voller strahlender Laune und so klar wie nach 10 Stunden Schlaf. Die Brombeerhecken spenden mir ein erstes süßes Frühstück.

Nach 4 Stunden Schlaf zuhause kommt meine Freundin Mia und wir fahren wieder raus. Ich will die letzten Kornähren von den abgeernteten Feldern holen und eine Kornmuhme bauen als Dank an die Göttin der Natur für die reichliche Ernte auf den Feldern meines Lebens in diesem Jahreszyklus, an meinem Schnitterinnenfest.

Die letzte große Getreidegarbe wurde zu einer oft mannshohen Puppe geflochten. Am Mittwintertag (21.12.) bekamen die Vögel und die anderen Tiere des Hofes von diesem besonderen Korn.

Wir waren den ganzen Tag unterwegs, sammeln Kräuter für die Kräuterweihe zum letzten Augustvollmond. Ich mag die alten Bräuche sehr, aber ohne ihnen das verlogene Mäntelchen der katholischen Kirche umzuhängen.

Großmutter lehrte mich, dass alle Heilkräuter, die vor dem Frost geerntet werden, bis zum letzten Augustvollmond gepflückt sein müssen. Das ist dieses Jahr der 16.08…. ich bin fast fertig, muss mich beeilen, die Ernte ist dieses Jahr überreichlich.

Übrigens, du musst nicht mit Bestimmunsgbuch für Pflanzen herumlaufen. Wichtiger als ihr korrekter lateinischer Name ist es, dass sie mit dir kommunizieren.