kürzen geht schneller als Vermitteln

Nä, nä, da haben sich unsere Politiker (wohlgemerkt, die mit den vollen Brieftaschen und gesicherter Rente) mal wieder was feines ausgedacht.

Was unser Verband dazu sagt:
Paritätischer Wohlfahrtsverband warnt: Leistungskürzungen dürfen
keinen Vorrang vor Vermittlung von Arbeitslosen haben

Die geplante Hartz-IV-Kürzung für unter 25-Jährige darf nicht zu Lasten der Betreuung von Arbeitslosen durchgeboxt werden. Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) hat Arbeitsminister Müntefering aufgefordert, die ohnehin fragwürdigen Kürzungen erst umzusetzen, wenn sichergestellt sei, dass dies nicht zu einem Verwaltungschaos führe.

Der Verband reagierte damit auf Ankündigungen Münteferings und verschiedener Fachpolitiker, die geplanten Kürzungen für jugendliche Arbeitslose zum 1. Juli umzusetzen, obwohl dies nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aufgrund von EDV-Problemen technisch nicht machbar ist.

Schon jetzt sei absehbar, dass Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaften, die eigentlich vermitteln sollten, wieder einmal mit der Bearbeitung von Daten lahm gelegt würden, sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des DPWV. „Eine Umsetzung, bei der negative Folgen für eine Vielzahl arbeitsloser Menschen schon jetzt vorprogrammiert sind, ist politisch mindestens fahrlässig“, so Schneider. „Es kann nicht sein, dass die rasche Umsetzung
von Leistungskürzungen Vorrang vor der Vermittlung hat.“ Wenn es Arbeitsministerium und Bundesagentur für Arbeit nicht gelinge, eine technisch einwandfreie Lösung zu finden, um die Änderungen umzusetzen, dürfe sie diesen Konflikt nicht auf dem Rücken der Arbeitslosen austragen.

Berlin, 16. Februar 2006

Ansprechpartner: Dr. Ulrich Schneider

und hier die Verordnung – „Fehlanreize“ beheben

3 Gedanken zu „kürzen geht schneller als Vermitteln“

  1. Fehlt bloß noch, dass die unter 25jährigen zu Arbeiten wie Müll runtertragen und Wäsche aufhängen verpflichtet werden können (vgl. Erdbeerpflücken und Spragelstechen etc.) Dann sind die Eltern Arbeitgeber und dürfen dafür die Sozialversicherungsbeiträge entrichten und wieder ist ein Problem gelöst. Was will Vater Staat, Verzeihung Kanzlerin Mutter, denn noch tun, um zu beweisen dass Kinder kriegen heutzutage voll der Griff ins Klo ist? Hat da eigentlich mal jemand nachgerechnet wie alt Menschen so im Allgemeinen sind, wenn ihre Kinder 25 werden? Selbst die 67er Rentner können da mühelos noch mit ihren Kiddies unter einem Dach leben. Wäre da nicht zu erwägen dass im Zweifelsfall dann besser die Eltern ausziehen in die 1-Euro-Job Hochburg, das charmante Altenheim zur schattigen Pinie. (Ja, ich hab mir die „golden girls“ bis zum Abwinken reingezogen).

    Dialog der Zukunft:
    „Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst..“
    „Mach kein‘ Stress, Alter, den Tisch hat mir das Sozialamt überschrieben und dich dafür in Regress genommen. Mach mal deine Breischüssel woanders hin. Und geh endlich wieder arbeiten, damit de dir ein richtiges Glasauge leisten kannst, ich hab’s satt, dass dir ständig der Tischtennisball rausfällt.“

  2. Ich meine vorhin mitbekommen zu haben, dass die Änderungen bereits am 01.03. in Kraft treten.
    Als ob die Millionen, die Hartz 4 ihre vorherigen Schätzungen übersteigt einzig durch junge Erwachsene hervorgerufen wurde, die bei ihren Eltern ausgezogen sind. Ist doch lachhaft sowas.

    Liebe Grüsse

    Tanja

  3. Was interessiert es die Menschen, die Politik machen, ob ihre Politik wirklich zum Wohle des Volkes ist?
    Ich habe es ja erleben dürfen/müssen und kann nur sagen,dass es manchmal mehr als verständlich ist, wenn einer ausflippt.
    Die Menschenwürde, wenn sie denn überhaupt noch vorhanden, ist mit HArtz IV ganz verschwunden.

    Hauptsache, die die sparen sollten, schmeißen das Geld für irgendeinen Scheiß zum Fenster raus.

    Aber, Schuld sind wir ja nur alleine. Was bewohnen wir auch diesen Planten.

    LG Josi

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