Der Einmischer

Der Augsburger Bischof Walter Mixa will mal wieder mitreden, hat die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen scharf angegriffen, bei Sachen von denen er keinerlei Ahnung hat. Er hat noch nie eine Familie gehabt, hat einen krisenfesten Job und von Kindern hat er schon gar keine Ahnung. Er hat auch keine Ahnung, was Mütter leisten, aber mitreden… da schwillt mir mal wieder der Kamm.

Die Politik der CDU-Ministerin sei «zutiefst unsozial und familienfeindlich», sagte Mixa der «Passauer Neuen Presse». Von der Leyens Pläne seien «gesellschaftspolitisch völlig verfehlt und in hohem Maße ideologiegeleitet». Die Ministerin bediene veraltete feministische Forderungen, wenn sie die Berufstätigkeit von Müttern forciere. Quelle: net-tribune und spiegel.de

Ich will jetzt nicht aufzählen, was die Vereinigung der „Würdenträger“ so unsoziales und unmenschliches propagieren. Achja, für’s Militär ist er ja auch zuständig. Da wird dann das ach so geschützte Leben verheizt. Ich dachte immer, in Deutschland wäre Staat und Kirche getrennt? War wohl nix.

Ich finde das Tagesmüttermodell, dass von der Leyen plant gut und ich wäre froh, so etwas hätte es schon gegeben, als meine Tochter noch klein war. Mir blieb als alleinerziehende Mutter nur die Wahl arbeiten und Kind ins Internat oder Sozialhilfe, denn Unterhalt war gleich 0. Wer einmal in Sozialhilfe drin und aus dem Job raus ist kommt kaum wieder aus dem einen raus und in das andere wider rein.

Meine Herren, Mitspracherecht hab ihr erst dann von meiner Seite, wenn ihr die selben Erfahrungen am eigenen Leib gemacht habt, wie Mütter, mit oder ohne Job. Ich lasse mir nicht mehr dreinreden, basta!

2 Gedanken zu „Der Einmischer“

  1. Tststs – da unterstellst du dem Pfaffen, er habe keine Ahnung von Kindern… ich hoffe, du hast Recht, um der Kinder willen (nicht, dass ich jetzt irgendwelchen Pfaffen böse Dinge unterstellen möchte).

    Das Modell von Frau von der Leyen finde ich im besten Fall unvollständig (eine Frechheit träfe es aber sicher besser). Es mag ja Frauen geben, die es wunderbar und erstrebenswert finden, ihre Kinder fremdbetreuen zu lassen, damit sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können – aber was ist mit denen, die das nicht möchten? Es wäre doch nett, Frauen/Familien mit Kindern finanziell so gestellt wären, dass eine Berufstätigkeit des erziehenden Elternteils unnötig wäre.

    Dann können Frauen die Entscheidung, ob und wann sie wieder arbeiten wollen, aus ihrem Gefühl heraus treffen – und nicht, wie im Moment, diktiert von finanziellen Notwendigkeiten.

    Nachdenklich-aufmüpfige Grüßlis
    Lilia

  2. DAS hat mich die letzten Tage auch noch aufgeregt. Zwar nicht so sehr speziell das Thema Familie/Mütter, als vielmehr generell, dass sich die Kirche -trotz angeblich Trennung von Kirche und Staat, STÄNDIG in staatliche Angelegenheiten einmischt. Und dass der Staat das auch oft zulässt! Es gibt da etliche Beispiele. Scheinbar ist es von staatlicher Seite auch gewollt, dass wir in manchen Themen wieder gen mittelalterliche Zustände marschieren. Besonders wenn es um das Kleinhalten der Frauen geht. Es sind eben überall zu viele Männer an der Macht. Die widerum geben nur Männern die Chance aufzusteigen. Frauen an der Macht? Bisher nur eine augenwischende Funktion. Im Endeffekt wird doch stets das gemacht, was den Männern genehm ist.
    Ob in Politik, Kirche, Wirtschaft, etc. überall derselbe Mist. Und wenn frau mal etwas bewegen will, wird sie stets nur gütig belächelt oder, wenn sie den Männern gefährlich werden könnte, gleich aufs Unfairste beschimpft.

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