wie war das mit der vorsehung?

… dem tritt aus der anderswelt, den ahnen ….. das ist die karte für den november aus meiner Jahreslegung 2006. ja, ok, ich habe schon verstanden…. *schnüff* der dezember kommt ja bald und dann kann es ja nur besser werden! Ich schreib jetzt hier nix aus büchern ab. ich erzähl es euch, wenn ich wieder kann.

Und ja, verdammt nochmal, ich hab es kapiert, ich werde es tun und alles andere aus der hand legen!!! habt ihr gehört, ihr da drüben?! *gelübdeableg* und jetzt sorgt bitte dafür, dass das so schnell wie möglich heil wird, damit ich anfangen kann.

Hierophanie – der Hierophant

Von den großen Arkana ist die 5. Karte der Hierophant. Für viele ist das die schwierigste Karte, die sich nicht so leicht erschließt. In vielen Abbildungen, wie z.B. im Rider Waite Tarot, ist dort ein Mann dargestellt, der anscheinend ein kirchlicher Würdenträger ist. Menschen, die außerhalb der kirchlichen Dogmen leben, können mit diesem Bild wenig anfangen.

Sehen wir uns mal das Wort „Hierophanie“ alleine an.

Quelle: en.wikipedia.org
The role of the hierophant in religion is to bring the congregants into the presence of that which is deemed holy. The word comes from Ancient Greece, where it was constructed from the combination of ta hiera, „the holy,“ and phanerein, „to show.“

In einer Religion ist der Hierophant derjenige, der die Gemeinde mit dem zusammenbringt, was als heilig gilt. Das Wort entstammt dem Altgriechischen aus „ta hiera“ (das Heilige) und „phanerein“ (vorführen, zeigen).

Mircea Eliade schreibt in seinem Buch Das Heilige und das Profane (Insel-Verlag, Frankfurt) über Hierophanie: Der Mensch erhält Kenntnis vom Heiligen, weil dieses sich manifestiert, weil es sich als etwas vom Profanen völlig Verschiedenes zeigt. Die Manifestation des Heiligen wollen wir mit dem Wort Hierophanie bezeichnen. Dieser Ausdruck ist brauchbar, weil er nichts anderes ausdrückt als das, seine etymolgische Zusammensetzung enthält, nämlich dass etwas Heiliges sich uns zeigt.
Zitat Ende.

Es ist nicht wichtig, jedes Detail auf der Karte auszudeuten, das es jede Menge verschiedener Decks gibt. Ich gehe hier nur auf die nach meiner Meinung charakteristschen und maßgeblichen Details ein.

Raider-Waite: Dieses Bild zeigt einen prächtig geschmückten Mann in traditioneller Kleidung der christlichen Kirche, und zu seinen Füßen zwei Personen mit der typischen Tonsur christl. Mönche. In der linken Hand die Insignien der Macht, die rechte Hand weist nach oben. Hier erscheint die Hierophanie eingebunden in einen bestimmten religiösen Kontext, der Achtung und Demut gegenüber dem Hierophanten und seiner scheinbaren Botschaft von oben erfordert. Die Karte wird auch als Pope oder Papst bezeichnet.

Bei Aleister Crowley weist die linke Hand in der selben Geste zur Erde, dafür ist in der rechten Hand ein schlüsselähnliches Gebilde. Dieses Bild vermittelt den mysthischen Moment der Verbundenheit zwischen Mensch und Natur und dem Heiligen.

Ich habe bis auf einige neuere Decks keine eindeutig weiblichen Abbildungen für den Hierophanten gefunden. Also scheint es Männersache zu sein, zwischen dem Heiligen und dem Profanen zu vermitteln. Wir müssen uns aber ansehen, in welchem zeitlichen Kontext die Bilder entstanden sind, da waren beide Welten eben nur durch männliche Kräfte denkbar.

Es ist der Hinweis darauf, dass sich hier die Ebenenen Heiliges und Profanes im Leben eines Menschen treffen. Sie sind nicht wirklich getrennt und fließen stetig ineinander. Trotzdem darf keines davon vernachlässigt werden.Wie leicht versteigt man sich in der spirituellen Welt, wenn die Alltagswelt zu kräftezehrend scheint, und wie schnell vergisst man den geistigen Aspekt im Trubel des Alltags. Beides soll gleichwertig seinen Platz haben im Leben.

Nach meiner Deutung kommt es bei dieser Karte weder auf das Geschlecht noch auf die religiöse Ausrichtung an, und ich würde sie deshalb unabhängig von der Person des Hierophanten einfach Hierophanie nennen. Doch manchmal kann es eine ganz alltägliche Begegnung mit einem Menschen sein, die dich wieder darauf hinweist, dass einer der Aspekte brach liegt. Macht das aber einen Hierophanten aus ihm? Die Karte passt sehr gut zu schamanischer Arbeit. Sie kann ein Hinweis sein, dass die Spirits oder Geister aus der Anderswelt mit dir direkt im Kontakt sind, deine Anwesenheit wünschen. Dieses in der Anderswelt erfahrene Wissen muss aber im Alltag gelebt werden. Daraus ergibt sich die Hierophanie, der Hinweis auf das Spirituelle in allen Dingen.

Seit 22 Jahren arbeite ich mit dem Tarot. Ich habe mich ihm auf vielen Wegen genähert, bis hin zu schamanischen Reisen in die Karten. So habe ich meine eigenen Deutungen in Zusammenarbeit mit den Spirits der Anderswelt gefunden.

Jetzt folgt eine ganz spezielle Deutung der Hierophanie für eine Person, die das sicher hier lesen wird 😉 Ich danke dir für deine Frage, auf diese Art und Weise habe endlich angefangen, meine Gedanken zu den Tarotkarten nieder zu schreiben.

Hekate hat dir die 3 Wege und die Wegkreuzungen gezeigt. Da stehst du nun und musst wählen. Die eingefahrenen Wege sind dir bekannt, die anderen sind noch ungewohnt, sie machen auch Angst, da es um Abschied nehmen von unliebsamem Verhalten geht und um Hineinwachsen in Neues. Kali bietet dir dazu auch die Sichel an, mit der du da, wo es nötig ist, klare Schnitte machen kannst.

So weist dich Hierophanie darauf hin, dass im Einklang mit dem, was dir heilig ist, der Weg sicher beschritten werden kann.

© auf den nicht zitierten Textteil bei shaman-ca