Stell dir vor…

du lebst in Deutschland und die deutsche Regierung verbietet, dass Menschen keine rosa Schleifen tragen dürfen, weil das gegen ein Gesetzt XYZ verstoßen würde. Du magst aber rosa Schleifen, sie sind dir wichtig, sind auch Ausdruck Deiner persönlichen Religion, ja, du darfst noch nicht mal mehr über rosa Schleifen reden, Versammlungen zum Thema rote Schleifen werden verboten. Du trägst trotzdem rote Schleifen, kündigst auch öffentlich an, dass Du dir das tragen von rosa Schleifen nicht verbieten lassen willst…. dann wirst Du verwarnt. Mehrere tragen nun rosa Schleifen… einer wird verhaftet, dir gelingt es in ein anderes Land zu flüchten. Du beantragst Asyl, es wird abgelehnt, weil:

…. zähle „… zu den repressivsten Staaten weltweit. (…) Dies ist der Bevölkerung hinreichend bekannt. Vor diesem Hintergrund ist kaum anzunehmen, dass es die Antragstellerin gewagt haben sollte, sich auf einer offensichtlich nicht erlaubten Versammlung öffentlich derart in regimefeindlicher Weise zu äußern.“

unvorstellbar? Doch, es passiert! Diese Sätze sind ein Hohn, mir wird kotzübel bei so was. Sie verpflichten dazu, keine friedliche Gegenwehr zu leisten, schön still im Untergrund zu bleiben… mir fehlen einfach die Worte oder besser gesagt, das was ich dabei fühle kann ich hier nicht schreiben.

Ist es das was uns auch blüht wenn Schäubles Gedanken der totalen Überwachung sich hier durchsetzen?

Das ganze hat sich in Burma zugetragen. Ja, genau, das Burma für das sich viele Blogger stark gemacht haben, Solidaritäts-Buttons in den Blogs verlinkt haben. Es geht nicht um rosa Schleifen, sondern Schutz von friedlichen Minderheiten, freier Meinungsäußerung usw.

Hier der Originaltext, Quelle: Pro Asyl

Buddhistische Mönche, Christen, ethnische Minderheiten oder demokratisch gesinnte Menschen – wer auch immer ins Fadenkreuz der burmesischen Junta gerät, wird systematisch verfolgt.

Rangun, Birma, Weihnachten 2005: Die Familie der jungen Lehrerin Aung So Mang*, Angehörige der christlichen Minderheit der Chin, empfängt in ihrer privaten Wohnung einen Pfarrer zum gemeinsamen Weihnachtsfest. Sofort erhält die Familie eine Warnung, dass man sie im Wiederholungsfall töten werde.

2006: Aung So Mang fällt erneut auf. Sie lehrt Chin-Kinder die Sprache ihres Volkes. Daraufhin wird sie verhaftet und verhört.

2007: Aung So Mang arbeitet mit anderen an der Vorbereitung eines verbotenen Chin-Festes. Der Vorsitzende des Komitees kritisiert das Unrechtsregime und auch Aung So Mang wagt es, sich öffentlich gegen die Militärdiktatur zu stellen. Tags darauf wird der Vorsitzende verhaftet. Aung So Mang kann sich in letzter Sekunde verstecken.

Frankfurt am Main, Mai 2007: Aung So Mang landet auf dem Frankfurter Flughafen und beantragt Asyl. Kurz darauf hält sie die Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den Händen. Der Wortlaut: Birma zähle „… zu den repressivsten Staaten weltweit. (…) Dies ist der Bevölkerung hinreichend bekannt. Vor diesem Hintergrund ist kaum anzunehmen, dass es die Antragstellerin gewagt haben sollte, sich auf einer offensichtlich nicht erlaubten Versammlung öffentlich derart in regimefeindlicher Weise zu äußern.“ Mit dieser Unterstellung wird das Asylgesuch der jungen Frau abgelehnt. Nun droht ihr die Abschiebung.

PRO ASYL setzt sich für die junge Frau ein. Zunächst wird juristisch ein Aufschub erreicht. Klage gegen das Bundesamt wird erhoben, dessen Behauptung im krassen Gegensatz zur Situation in Birma steht: Tausende mutige Menschen wehren sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit im September 2007 verzweifelt gegen Unterdrückung und Verfolgung. Viele werden inhaftiert, gefoltert und misshandelt.

Zurzeit befindet sich das Asylverfahren von Frau Aung So Mang in der Schwebe. PRO ASYL unterstützt sie mit allen Kräften, um ihr Recht auf Schutz vor einem menschenverachtenden Regime durchzusetzen.

*Name zum Schutz der betroffenen geändert

Spenden und Unterstützung werden bei Pro Asyl gerne entgegengenommen! Unterstützt bitte auch Free Birma weiter.

3 Gedanken zu „Stell dir vor…“

  1. Hab ich was gegen Blogger geschrieben? Aber Solidarität hört nicht beim Linksetzen auf! Geh bitte auf Pro Asyl und informiere dich.

  2. Zitat:“Das ganze hat sich in Burma zugetragen. Ja, genau, das Burma für das sich viele Blogger stark gemacht haben, Solidaritäts-Buttons in den Blogs verlinkt haben.“
    Was meinst du denn damit? Ich kenne niemanden, der sich für Machthaber in Burma stark gemacht hat. Alle Buttons waren doch wohl für ein freies Burma – oder?
    LG – Miyelo

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