weihnachtliches?

Dagmar hat nach unserer Weihnachsstimmung gefragt. Ich habe keine, zumindest nicht die übliche. Ich meide gerade zu dieser Zeit Weihnachtsmärkte, Kaufhäuser etc. und kaufe schnell nur das nötigste. Mir geht von Jahr zu Jahr mehr diese Scheinheiligkeit die mit diesem Fest verbunden ist auf die Nerven.

Aus dem Radio kommt die Meldung „Der Einzelhandel ist mit den Umsätzen vor Weihnachten zufrieden…. oder unzufrieden, je nachdem…“ Hmmm, es hängen Arbeitsplätze dran, klar, aber interessieren tut mich der Umsatz nicht wirklich.

Die Zeit zwischen Samhain und Mittwinter ist für mich die stille Zeit, die Zeit des Innehaltens, des Rückschau haltens. Wer kann den noch Stille ertragen? Wenn ich die vielen Ohrstöpsel sehe mit der Dauerberieselung an Musik, wohl die Wenigstens. Stell Dir vor, alles Licht ist aus, eine Kerze brennt und alles ist still…. ein purer Genuss für mich.

Ich möchte mich nicht ständig genötigt fühlen Geschenke zu kaufen oder irgendwelche Plastikdeko anzubringen, die demnächst wieder mitsamt Giftigkeit die Müllberge erhöht, weil im nächsten Jahr wieder andere Deko angesagt und In ist.



Das ist meine kleine Deko, seit Jahren immer wieder, dazu neu die wunderschönen Fröbelsterne von Dagmar

Ich werde nichts besonderes kochen, kein Kaviar, Hummer, Lachs usw. der rund um die Erde gekarrt wurde, kein Champagner. Ein normales gutes Essen, wie immer wenn Familie, Freunde kommen.

Jo und ich haben es trotz aller Arbeit geschafft, Plätzchen zu backen. hmmm, lecker!



Zusammen etwas zu machen ist einfach nur schön. Es erinnert mich an Weichnachten früher in Bayern. Wenn die Arbeit draußen getan war, alle in der Stube saßen, die Krippenfiguren herausgeholt wurden. Da gab es was neu zu schnitzen, auszubessern. Die Frauen spannen, webten, strickten und nähten. Oma backte wunderbare Plätzchen und Kuchen und ich durfte mitmachen und auch naschen. Da wurde gesungen und vorgelesen. Es waren die einfachen Dinge, das zusammensein, das mit einander freuen. Es sind leider nur wenige gute Erinnerungen an früher, aber die sind um so kostbarer.

Da wurden die Geschenke nicht im Supermarkt oder Internet gekauft. Da mußten Kinder ganz lange warten und wünschen, da war Spannung und Vorfreude, welcher Wunsch denn erfüllt werden würde. Am Weihnachtsmorgen lag eine Locke Engelshaar auf meinem Bett, als Hinweis, dass das Christkind ganz nah war und schaute, ob denn die Kinder brav schlafen. Ich hatte mir einen weißen Schal gewünscht, ich habe ihn bekommen und eine unbändige Freude daran.

Die Tradition des gemeinsam machen habe ich auch mit meiner mittlerweile erwachsenen Tochter weiter gehalten; wir hatten beide Spaß daran 😉

Das Stille, das Leise, das Geheimnissvolle ist verschwunden in dieser Zeit, wirklich schade darum. Heute findet Dank massivem Werbeeinsatz Weihnachten schon ab September öffentlich statt. Worauf soll man sich da noch freuen?

An Jul (21.12.) werd ich wohl nicht feiern können, da gehen wir Kollegen und Chef essen, unsere kleine Weihnachtsfeier. Die Kollegen haben bis 30.6.06 die Verträge verlängert bekommen, dann sehen wir mal weiter.

Dann wird eben am 23.12. gefeiert, der Mutternach, gefolgt von 13 Rauhnächten beginnend am 25.12. Das ist ein Text aus meinem alten Blog.

Unser kleines Bäumchen vom vorigen Jahr steht noch im Garten, ist im Sommer noch ein bisschen gewachsen und dann wird er wahrscheinlich wieder so aussehen.



Ich freue mich auf diese Tage.

Ein Gedanke zu „weihnachtliches?“

  1. ach schön, ja genau, Du hast da einiges angesprochen, was ich genauso sehe und was halt eben die Stimmung in dieser Zeit ausmachen würde….. wenn wirs wieder zulassen.
    Sag mal *liebguck* *bussi* *grins* – darf ich Dich zitieren????
    Schöne Bilder *freu* – Jo guckt so begeistert und zufrieden, grüß ihn lieb von mir…..
    Und einen schönen Tag für Dich, mit Momenten der Stille und Freude, die Du in Dir hast, das weiß ich!
    Liebe Grüßlis an die wolfsfrau – Dagmar

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